Buéa - Mt. Cameroon

 
 
 

Von Rhumsiki via Maroua & Yaoundé nach Buéa / Mt. Cameroon

Nach diesen sehr schönen und eindrucksvollen Tagen in Rhumsiki nahmen wir schweren Herzens Abschied von diesem netten Ort

mit seiner einzigartigen Berglandschaft. Dieser liess allerdings zunächst noch etwas auf sich warten, denn durch Sida erhielten wir

die Nachricht, dass unser Fahrer sein Auto unterwegs werkstattreif gefahren hatte, ein anderes Fahrzeug aber bereits auf dem Weg sei.

Das wunderte uns nicht, bei dieser Holperpiste. So konnten wir uns noch zwei Stunden am Bergpanorama erfreuen und dann erschien

tatsächlich ein Fahrer für uns mit seinem Toyota Corolla. Natürlich waren wir dadurch zeitlich wieder etwas zurückgeworfen

in unserer Planung und hofften nur, die ATM-Kabine bei der Ecobank würde zum Feierabend der Bank nicht mit abgeschlossen werden,

da wir nach der etwas größeren Barzahlung im Campement (trotz Visa-Aufklebern an der Eingangstüre kann hier nicht mehr mit Karte

bezahlt werden) wieder dringend Barreserven benötigten. Aber erstmal durften wie noch einmal die schöne Fahrt geniessen.

 

Wie sich in Maroua zeigen sollte, war die ATM-Kabine tatsächlich noch geöffnet und das Geldabheben funktionierte ebenso.

Nur leider war es mittlerweile zu spät geworden, um anschliessend nochmal ein bisschen durch die Straßen von Maroua zu schlendern

und ein paar Bilder zu machen. Tja, was soll ich dazu sagen? – Man sollte so etwas nie auf die letzte Gelegenheit hinausschieben,

sonst steht man nachher ohne Bilder da, so wie wir jetzt. Andererseits: Ehrlich gesagt, viel mehr als drei oder vier Bilder wären

dabei nicht herausgekommen. Die Alleen halt, das breite, völlig ausgetrocknete Flussbett, der kleine „Bill Gates Computerladen“, …

 

Im Hôtel Le Sahel gab es diesmal nur noch ein Zimmer der einfachen Kategorie für uns, aber das war auch noch ok. Am nächsten

Morgen fuhren wir mit dem hoteleigenen Airport-Shuttlebus zum Flughafen, wo ein ziemliches Chaos beim Einchecken herrschte

und wir nicht so recht wussten, wohin zuerst und überhaupt. Aber letztendlich klappte alles. Wieder einmal wurde jemand

Wichtiges mit Musik verabschiedet – irgendwie gibt es immer etwas Interessantes zu sehen hier. Nur das hiesige Eincheck-

und Gepäckprozedere ist wirklich sehr chaotisch, langatmig und ermüdend. Immerhin verzichtet man in Maroua nicht nur

auf ein Röntgengerät fürs Handgepäck, sondern erspart sich und den Passagieren auch das noch zusätzliche, zweimalige (!)

manuelle Durchsuchen desselbigen, wie am Flughafen von Yaoundé praktiziert.

 

So flogen wir dann zurück nach Yaoundé, wo wir im Tou N’gou Hotel diesmal die schicke und geräumige Junior-Suite inklusive kleinem

Balkon erhielten. Auch mal schön. Unser Zeitplan war nach wie vor etwas knapp und wir hofften, es am folgenden Tag unbedingt

nach Buéa zu schaffen, um zumindest kurz am Mount Cameroon gewesen zu sein. Wie sich zeigen sollte, gibt es aktuell keine

Busgesellschaft, die von Yaoundé aus Direktfahrten nach Buéa anbietet. Man muss stattdessen mit einem Bus nach Douala fahren, um sich

dort dann von einem Taxi zu einer Busgesellschaft bringen zu lassen, die von Douala nach Buéa fährt. Alles etwas umständlich.

 

Also fuhren wir am frühen nächsten Morgen in einem so genannten dépot taxi (was bedeutet, dass man dieses Taxi für sich alleine hat,

also keine weiteren Mitfahrer und keine Stopps zwischendurch) durch Yaoundé, um uns zu einer Busgesellschaft bringen zu lassen.

Während der Fahrt kamen wir mit dem Fahrer ins Gespräch und auf einmal bot er uns an, uns bis nach Buéa zu fahren …

Tja, das klang verlockend und wir überlegten rasend schnell hin und her, um uns schließlich dafür zu entscheiden. Die Faulheit hat gesiegt,

könnte man da sagen. Aber im Nachhinein war es keine falsche Entscheidung, denn wir waren tatsächlich mal wieder länger unterwegs als gedacht.

Zunächst aber ging es zügig los und unser Fahrer war sichtlich stolz auf seinen alten 3er BMW, den er außerhalb der Stadt dann auch

zeigen liess, was er so drauf hatte: Streckenweise brausten wir mit Tempo 130 über die gut ausgebaute Straße nach Douala, zu beiden

Seiten Regenwald, Hügel, Berge, dazu afrikanische Musik – wunderbar! Die Strecke nach Doula ist wirklich sehr schön, da sie fast nur

durch Waldgebiete führt. Dabei geht es hauptsächlich bergab, da Yaoundé ja über 700 m üNN liegt und Douala quasi auf Meeresspiegelhöhe.

Unterwegs passiert man mehrere Mautstellen, an welchen jeweils eine Péage in Höhe von 500,- CFA gezahlt werden muss. Diesen

unfreiwilligen Stopp nutzen zahlreiche Straßenverkäufer, um den Autofahrern und Busreisenden ihre Waren anzubieten: gekühlte

Softdrinks, Erdnüsse, Chips, Bananen, Maniok, etc. Für Verpflegung ist also bestens gesorgt unterwegs. Zwischendurch gab es

dann aber auch Phasen, wo unser Fahrer relativ gesittet fuhr – und zwar dann, wenn ihm ein entgegenkommender Fahrer

signalisiert hatte, dass Radarkontrollen auf der Strecke waren. Lange hielt das aber nie an und bald schon rasten wir wieder

mit 130 Sachen durch den Regenwald, egal, ob da ein Tempolimit von 90 oder gar 30 km/h war.

Bis Douala kamen wir also recht flott. Dort gerieten wir dann jedoch ab dem Hafen stadtauswärts in einen üblen Verkehrsstau,

der uns bestimmt zwei Stunden an Zeit und einiges an Nerven kostete. Die Autos standen Stoßstange an Stoßstange und dennoch

wurde immer wieder versucht, sich irgendwie durch die Blechlawine hindurchzumogeln. Auf diese Art und Weise entstanden ständig neue

Spuren auf der sonst zweispurigen Straße.  Eine zeitlang gab es sogar auf einmal bis zu fünf Spuren stadtauswärts, wobei der

entgegenkommende Verkehr streckenweise auch mal neben die Straße in den Sand gedrängt wurde. Wer hier nicht mutig Blech anbietet,

kommt niemals voran. Mittendrin dann natürlich noch ein kleiner Auffahrunfall und lamentierende Autofahrer, das Chaos pur. Bis dann

irgendwo tatsächlich Verkehrspolizisten auf der Straße standen und den Verkehr wieder in ordentliche zwei Spuren zurück zwangen.

 

 

Buéa / Mt. Cameroon

So erreichten wir Buéa erst am späten Nachmittag und wie wir an den auf einmal englischsprachigen Straßenschildern erkennen konnten,

befanden wir uns nun in der Zone, in welcher englisch die vorherrschende Sprache ist. Bezüglich der Wahl des Hotels verliessen wir uns auf

unseren Reiseführer (Bradt Guide) und nannten unserem Fahrer das Chariot Hotel, das darin als gut und vor allem als zentrumsnah beschrieben

wurde. Da sich unser Fahrer jedoch offenkundig auch nicht wirklich gut auskannte, irrten wir noch etwas hin und her, bevor wir unser Ziel fanden.

Nun denn, das Attribut „gut“ mochte noch als solches durchgehen, aber „zentrumsnah“ ist es absolut nicht, im Gegenteil: Es war "j.w.d.",

ein großer, moderner Komplex bestehend aus einem Hotel mit Restaurant, einem Swimming Pool mit Zuschauertribüne und Kinderspielplatz, einer

Art Kneipe und einer großen Festhalle mitten im Nichts. – Oder nein: Wohlwollend gemeint könnte man vielleicht noch sagen: „Am Fuße des Mount

Kamerun gelegen“. Nur hüllte sich dieser leider in Wolken und dichten Nebel und war nur kurz mal schemenhaft zu erkennen.

Hm, so hatten wir uns das ja nicht vorgestellt. Mittlerweile war es schon recht spät geworden und wir unternahmen schnell noch einen kleinen

Spaziergang entlang der Straße, die wir gekommen waren, in der Hoffnung, vielleicht wenigstens noch eine nette Gelegenheit zu finden, um etwas

zu essen oder zu trinken. Möglichkeiten gab es zwar, allesamt jedoch irgendwie wenig einladend. Also kehrten wir ins Hotel zurück und aßen dort

in trauter Zweisamkeit zu Abend. Das dortige Restaurant war aber leider vor allem nur teuer, die meisten Gerichte auf der Karte gab es nicht

und was wir dann bekamen war so lala. Mit Gewürzen wird leider sowieso überall gegeizt, hier sogar mit Salz und Pfeffer. Schade eigentlich und uns

unbegreiflich, aber nicht untypisch für Afrika.

(Bilder zum Vergrößern bitte jeweils anklicken)

 

Buéa, Hauptstraße am Markt

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Markt

 

 

 

 

 

 

 

Am folgenden Tag fuhren wir früh am Morgen mit einem am Straßenrand herangewunkenen taxi brousse („Buschtaxi“, ein gelbes Sammeltaxi)

in das so „nahe gelegene“ Zentrum Buéas – als gut 7 km weiter den nach wie vor unsichtbaren Berg hinauf, wo wir das Büro des offiziellen

Mt. Cameroon Ecotourism Board zu finden hofften, das sich laut Reiseführer gegenüber des Marktes befinden sollte und das als einziges

berechtigt sein soll, Touren am Mt. Cameroon durchzuführen. Was wir gegenüber des Marktes fanden war jedoch lediglich ein kleines,

wenig offiziell wirkendes Büro, das Bergtouren anbot. Mangels Alternative und da das Angebot für eine fünfstündige Wandertour dennoch gut klang,

willigten wir ein, bekamen einen Guide namens Louis gestellt und schon sollte es losgehen.

Tja, im Nachhinein hätten wir das ganz und gar nicht machen sollen und stattdessen lieber nochmal jemanden nach dem offiziellen Büro fragen sollen.

Unser „Guide“ war nämlich eigentlich nur ein ganz einfacher Kerl, der nichts zu sagen wusste und uns nichts erklärte und die „Tour“ selbst war keine richtige Tour

in dem Sinne, dass man vielleicht einen Rundweg geht und hier und da etwas Schönes oder Interessantes gezeigt bekommt

(wie wir es z.B. damals in Tanzania am Kilimanjaro hatten), sondern er führte uns einfach den Pfad des „Guinness Trail“ (auch „Race Trail“ genannt)

durch den Bergregenwald zur ersten Hütte hinauf. Den hätten wir auch alleine gefunden.  Aber das Übelste daran war: Dieser Weg führte ausschliesslich bergauf,

und das sehr, sehr steil … Zwar war der Bergregenwald sehr schön mit seinen Farnen, hohen Bäumen mit Brettwurzeln etc.

Aber wenn man dabei vom „Guide“ nicht einen Mucks hört, wird das Ganze schnell langweilig und das ständige Bergaufschnaufen sinnlos,

denn Bergregenwald sahen wir nun auch nicht gerade zum ersten Mal. Der Clou war dann, als uns tatsächlich zwei Mitarbeiter der offiziellen

Mt.-Cameroon-Tourismus-Organisation begegneten und die Erlaubnispapiere prüften, ob wir denn überhaupt offiziell für eine Wanderung

am Mt. Cameroon angemeldet waren. Tja, und wie es sich anhörte, hatte uns der Capo natürlich nicht angemeldet … *lol*.

Das hat bestimmt später noch Ärger gegeben, dann aber völlig zu Recht.

Ehemaliger Gouverneurspalast ...

 

... und alte Bauernhöfe aus der deutschen Kolonialzeit

 

An der Bergregenwaldgrenze

 

 

Diesige Aussicht

 

Im Bergregenwald

 

 

 

 

 

Schöne Baumwurzeln

 

Ganz kurz ging's auch mal fast eben vorwärts

 

 

 

 

 

 

Baumfarne

 

 

 

 

 

 

Großer Hundertfüßer

 

 

 

 

 

 

 

So ist der Mount Cameroon also leider für uns ein bisschen eine Enttäuschung gewesen und gesehen haben wir ihn auch nicht richtig,

obwohl wir immerhin ein bisschen auf ihm umhergewandert sind. Schade. Aber da kann man nichts machen.

Da Buéa abgesehen vom "unsichtbaren Berg" keinen Anlass zum weiteren Verweilen bietet, beschlossen wir, uns für den nächsten Tag

eine Fahrgelegenheit zu besorgen und nach Kribi zu fahren. Dies ging schnell und problemlos über die Hotelrezeption, die uns einen Fahrer vermittelte,

der zwar bereits um sechs Uhr am nächsten Morgen aufbrechen wollte, aber da wir mittlerweise ohnehin zu Frühschläfern und Frühaufstehern mutiert waren,

war uns das auch Recht. So entspannten wir am Abend einfach nochmal auf dem tollen, „zentrumsnahen“ Hotelgelände bei ein paar kühlen Bierchen

und bekamen zumindest noch ein bisschen was für’s Auge geboten, da sich auf dem Gelände eine große, schicke Gesellschaft sammelte,

um in der großen Festhalle eine Hochzeit zu feiern. Das waren mal so richtig Kameruner mit Geld, ihrer Garderobe, ihren Autos und der Anzahl der Gäste

nach zu urteilen. Aber schön anzusehen war es allemal. Es gab sogar zwei Altersgruppen an Brautjungfern: Einmal die ganz kleinen Mädchen in weissen Kleidchen,

dazu eine Gruppe junger, attraktiver Frauen in cremefarbenen Kleidern. Und das Brautauto natürlich ein dicker Mercedes, klar.

 

So sieht der "unsichtbare Berg" übrigens aus, wenn man ihn mal etwas deutlicher zu sehen bekommt: 

 

 
(Quelle: Wikipedia)
 

 

 

 

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