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Fesselnde Erzählung in einer wunderschönen, untergehenden Welt
Da ich nicht auf die deutsche Übersetzung warten wollte, habe ich mir direkt am Erscheinungstag
das eBook im englischen Original gekauft – und es quasi verschlungen!
Die Erzählung ist mal wieder so spannend und schön geschrieben,
dass ich kaum mit dem Lesen aufhören konnte.
Die Geschichte spielt auf einer kleinen fiktiven Insel namens Shearwater in der australischen Subantarktis,
die infolge des klimawandelbedingten Anstiegs der Meeresspiegel in Kürze im Meer versinken wird.
Die Wissenschaftler eines dort ansässigen Forschungsprojektes haben Shearwater bereits verlassen,
geblieben sind lediglich noch der Hausverwalter Dominic Salt und seine drei Kinder, um die letzten Sachen
des Projekts zusammenzupacken, bevor auch sie von einem Schiff abgeholt werden sollen.
Da wird in einer stürmischen Nacht eine bewusstlose, halb erfrorene Frau an Land gespült.
Wer ist sie? Woher kommt sie und vor allem: Was sucht sie auf dieser entlegenen, einsamen Insel?
Dominic und seine Kinder verarzten und pflegen sie zunächst, bis sie allmählich wieder zu Kräften kommt
und sich als Rowan vorstellt, den Grund ihres Hierseins jedoch verschweigt.
Aber auch Dominic und seine Kinder scheinen etwas vor ihr verbergen zu wollen.
Trotz dieses Klimas gegenseitigen Misstrauens kommen sich Rowan und die Familie Salt Stück für Stück näher,
obgleich überschattet von Rätseln und Geistern aus der Vergangenheit.
Als Rowan erfährt, dass sämtliche Kommunikationsmittel der Forschungsstation absichtlich zerstört wurden,
ist sie entsetzt. Und erst recht, als sie auf Spuren von Blut stößt und ein frisches Grab entdeckt ...
Eine super gelungene und überaus fesselnde Mischung aus Krimi, Drama und Romance,
bei der es aber noch um mehr geht:
Um die Liebe zur Natur und zu den Geschöpfen dieser Erde - hier insbesondere zu den Pinguinen, Seelöwen,
Seeelefanten, Albatrossen und Walen der Subantarktis.
Aber auch um die Frage, was wir bereit sind zu tun, um diejenigen zu schützen bzw. zu retten,
die wir lieben und ob wir am Ende wirklich nur diejenigen Tier- und Pflanzenarten retten würden, die
für uns Menschen nützlich/essbar sind.
Dabei stellt sich die Autorin auch der Frage, ob man in eine Welt, die von Klimawandel und
Naturzerstörung bedroht ist, noch guten Gewissens Kinder setzen kann, oder ob dies nur
purer Egoismus ist, da Kinder praktisch der größte CO2-Fußabdruck sind,
den der Mensch produzieren kann (sie selbst hat zwei Kinder).
Beim Erzählstil greift Charlotte auf eine bereits früher von ihr praktizierte Art des
Erzählens zurück, bei der kapitelweise immer abwechselnd aus der Sicht eines der Hauptakteure erzählt wird
(vgl. die Trilogien „The Cure“ und „Die Chroniken von Kaya“), die mir gut gefällt, da man sich als
Leser dem Charakter emotional näher verbunden fühlt. Dabei erinnerten mich die Charaktere von Fen, Raff und
Orly etwas an Finn, Jonah und Penn aus den Kaya-Chroniken, aber vielleicht täusche ich mich auch. ;-)
Fazit:
Mal wieder ein super tolles Buch meiner Lieblingsautorin,
womöglich sogar ihr bislang bestes (aber ich liebe sie alle<3)!
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