Unterwegs in den Rockies:

Moraine Lake, Emerald Lake, Natural Bridge

 

 

 

Auch die folgende Etappe zum nächsten Ziel Lake Louise war mit 58 km nicht weit zu fahren.
Im Nachhinein würden wir aus verschiednenen Gründen dort jedoch keine Übernachtung mehr einlegen und die
jeweiligen Ziele vorzugsweise von Banff aus anfahren. Denn im Gegensatz zu dem doch ganz hübschen Banff
ist das nach seinem berühmten See benannte Lake Louise nicht wirklich ein Ort, sondern vor allem eine Ansammlung
von Urlaubs-Resorts und einem kleinen zentralen Platz mit Supermarkt, Bäckerei, Café, Alkladen etc.
Ein Wohnhaus ist uns hier nicht aufgefallen, aber das Weiler soll knapp über 1.000 Einwohner haben.

Über das Preisniveau für Übernachtungen möchte ich jetzt nicht reden, es ist ja auch nicht viel
teurer als in Banff, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis empfanden wir doch als ziemlich schlecht.
Wir haben uns in unserem Zimmer wirklich gefragt, wie man darin seine Sachen auspacken soll bzw.
wohin mit dem ganzen Geraffel? Und wie soll man das dann erst im Winter machen? Diese Fragen blieben
natürlich unbeantwortet und die meisten unserer Sachen in ihren Rucksäcken.

Hier ein paar Bilder von der Fahrt nach Lake Louise. Leider blieb uns das neblig-wolkig-diesige Wetter
erhalten und wir konnten nur hoffen, dass sich wenigstens kurzzeitig mal Wolkenlücken und
blauer Himmel zeigen würden.

(Bilder zum Vergrößern bitte jeweils anklicken)

 

Unterwegs auf dem Trans Canada Highway

Bow River mit Eisenbahnlinie ...

... und ohne ;-)

 

 

 

                  

Immerhin: Ein hübsches Ortsschild

 

 

 

Wir waren früh am Morgen von Banff aufgebrochen, denn wir hatten den Plan, die beiden nahe beieinanderliegenden Seen
Lake Louise und Moraine Lake am selben Tag zu besuchen. Ein gewagtes Unterfangen, denn die Beliebtheit beider
Seen ist so enorm, dass die Zufahrten gesperrt werden, sobald die Parkplätze voll sind bzw. als voll gelten.
So versuchten wir unser Glück um kurz nach 8 Uhr morgens, weil dann die "Sonnenaufgangsfotografierer",
die bereits um 5 Uhr morgens (!) an den Seen sind, ggf. schon wieder fort sind (unglaublich, was es alles gibt ...).
Und tatsächlich - die Zufahrt zum Moraine Lake war offen, also nichts wie rein!

Der von einem Gletscher gespeiste Moraine Lake liegt auf einer Höhe von 1.884 müNN im Valley of the Ten Peaks
("Tal der 10 Gipfel"), die allesamt stattliche Dreitausender sind. Seine milchige, smaragdgrüne Farbe
verdankt er feinen Gesteinspartikeln, der so geannten Gletschermilch, die vor allem die blaugrünen Lichtanteile
reflektieren. Ähnlich schöne türkisfarbene Seen hatten wir bereits in Neuseeland auf der Südinsel gesehen, z.B. den
Lake Tekapo und Lake Pukaki. Es ist aber immer wieder faszinierend - ich liebe solche Seen!
Und das wohl Einmalige hier am Moraine Lake sind die Gipfel der zehn Dreitausender,
die sich an seinem Ufer aneinanderreihen wie Perlen auf einer Schnur. Ohne Worte - einfach einzigartig!

 

Zufahrtsstraße zum 14 km entfernten Moraine Lake

Aufstieg zum Aussichtshügel Rockpile

[Ohne Worte]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kurzwanderung entlang des Seeufers

 

 

Moraine Lake mit Dreitausender-Kette & Gletscher

 

 

 

 

 

 

 

 

Vor Bären wird gewarnt

Kurzer Abstecher ins Hinterland mit Endmoräne ...

... und Wäldern

 

 

Und weil das alles schon so wunderschön war, war es uns leider nicht mehr vergönnt, auch noch Lake Louise zu sehen.
Da galten die Parkplätze dann als voll, nichts zu machen. Wir haben es insgesamt 3x probiert,
es hat nicht sein sollen. Also waren wir in Lake Louise ohne den Lake Louise gesehen zu haben. Nicht zu fassen. @_@
Das Konzept, die Zufahrten immer erst kurz vor dem Parkplatz zu sperren, sollte auch mal überdacht werden,
denn es führt dazu, dass den ganzen Tag über Autos hoffnungsvoll den Berg hochfahren (beide Seen liegen höher als
der Ort), um dann enttäuscht wieder zurück ins Tal geleitet zu werden. So kann man den ganzen Tag im Kreis fahren,
ohne einen See zu sehen zu bekommen. Ärgerlich und nicht gerade umweltbewusst.
Es gibt zwar eine Lösung mit einem Bus-Shuttle, aber eine kurzfristige Online-Buchung ist nahezu unmöglich
und für Ausländer auch nicht einfach - ich habe es mal versucht, es hatte aber nicht geklappt und
ich wollte mich dann nicht noch länger damit befassen.

So blieb uns dann noch ein See übrig, der knapp 40 km entfernte Emerald Lake ("Smaragdsee").
Hierfür folgt man dem Trans Canada Highway weiter in Richtung Golden. Unterwegs gibt es einen Aussichtspunkt
mit Informationen zu den dortigen "Spiral Tunnels" der kanadischen Eisenbahn. Die spiralförmige Anlage
der Tunnel verlängert zwar die Fahrstrecke, senkt das Gefälle der Bahnstrecke an Steilhängen jedoch erheblich.
Mit etwas Glück kann man hier beobachten, wie ein langer Zug aus einem Tunnel herauskommt, während das
Zugende weiter unten noch in den Tunnel einfährt. Leider war der Zug gerade schon durch, aber die Sicht ist
ohnehin von Vegetation so zugewachsen, dass quasi nur noch ein Tunneleingang zu sehen ist. Aber interessant.
Zum Thema "lange Züge" mehr in Jasper.

An der Stelle des Aussichtspunkts hat man übrigens die Provinz gewechselt und befindet sich
nicht mehr in Alberta, sondern in British Columbia. Auch befindet sich der Emerald Lake nicht mehr
im Banff Nationalpark, sondern im Yoho Nationalpark. Da wir hier auch früh morgens ankamen und
der See generell etwas weniger frequentiert wird als die beiden anderen, waren wir noch bei den ersten
Besuchern des Tages. Allerdings hielt sich noch Nebelsuppe über dem See, so dass wir erstmal frühstückten.
Aber ewig kann man auch nicht warten und so machten wir uns im Halbnebel auf die kleine Rundwanderung
um den See. Auch wenn die Sicht alles andere als perfekt war, diese Rundwanderung ist wirklich zu empfehlen,
da sie im Hinblick auf Mikroklima und Vegetation durch drei sehr unterschiedliche Bereiche führt:
Ist der Wald am Parkplatz noch eher trocken und aufgelockert, durchquert man am Ende des Sees ein grasbewachsenes,
feuchtes Sumpfgebiet, um anschließend durch einen dichten, feuchten Bergnebelwald mit zahlreichen
Flechtenbehängen an den Bäumen zum Startpunkt zurückzukehren. Das war ein wirklich sehr schöner Weg!

 

Morgendunst am Emerald Lake

 

 

 

Auf schönen Pfaden durch Sumpf und Nebelwald

 

 

 

 

 

In der Ferne im Nebel der Gletscher

Gletscher leidlich rangezoomt

 

 

Nicht weit vom Emerald Lake entfernt lohnt sich noch ein kurzer Stopp am Aussichtspunkt Natural Bridge.
Hier wird der Kicking Horse River an einer Stelle von einer natürlichen Felsbrücke überquert.
Da dieser Aussichtspunkt nahe des Highways liegt, wird er auch gerne von Reisebussen besucht und mal
eben von Menschenmassen geflutet, die aber i.d.R. nicht lange verweilen.

 

 

 

 

 

Ein weiteres schönes, kleines Ziel nur wenige Kilometer von Lake Louise entfernt und direkt am
Icefields Parkway gelegen ist der Herbert Lake. Wir hatten hier einen kurzen morgendlichen
Zwischenstopp auf der Fahrt nach Jasper eingelegt, aber wer vorher schon Zeit hat, kann hier auch
ganz in Ruhe einen nicht so stark frequentierten See genießen.

 

                                    Herbert Lake im Morgendunst

 

 

 

 

 

 

 

Hier geht's auf dem Icefields Parkway nach Jasper -->

 

 

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