Tromsø

 

 

Tromsø hat ca. 78.000 Einwohner und liegt bei 69° nördlicher Breite, etwa 340 km nördlich des Polarkreises
(vgl.: auf der geographischen Breite wie Nord-Alaska) und verfügt über die nördlichste Universität,
die nördlichste Brauerei sowie die nördlichste Kathedrale der Welt.
Hier geht von Mitte Mai bis Ende Juli die Sonne nachts nicht vollständig unter, dafür gibt es von
Ende November bis Mitte Januar keinen Sonnenaufgang. Das Stadtzentrum befindet sich auf der Insel Tromsøya.

Wir landeten am frühen Nachmittag bei einer Außentemperatur von -9°C und hatten netterweise von unserer
Vermieterin Busnummer und Haltestelle mitgeteilt bekommen, die am besten für unsere Fahrt
zur Unterkunft geeignet war (Bus Nr. 40, in die City geht aber z.B. auch die 24).
Das Ticket konnte bequem an einem Automaten an der Haltestelle erstanden und mit EC-Karte bezahlt werden.
Ach ja - Bargeld nutzt hier kaum jemand, in manchen Läden ist es sogar überhaupt nicht möglich, bar zu bezahlen,
alles nur mit Plastik. Da es mit der EC-Karte stets gut klappte, nutzten wir diese vorzugsweise.
Die Kreditkarte musste ich nur einmal benutzen, alles stets ohne PIN oder Unterschrift.
Die Landeswährung, die Norwegische Krone (NOK), bekamen wir kein einziges Mal zu Gesicht
(das hatten wir bis dato noch in keinem Land der Welt).

 

 

 

Schon direkt bei der Ankunft wurde uns klar:
So richtig Schnee geräumt wird hier nicht. OK, ein nicht unerhebliches "Bisschen"
natürlich schon, aber fast sämtliche Straßen der Stadt bleiben von Schnee und Eis überzogen,
was aber weder Auto- noch Busfahrer stört, und das obwohl die Stadt ein ziemliches Relief aufweist.
Hut ab, vor allem vor den Busfahrern. Aber ok, wenn man es von Klein auf nicht anders kennt,
ist es wohl auch nichts Besonderes mehr, sondern Winteralltag.

Für Fußgänger birgt das nachlässige Räumen natürlich auch Gefahr:
Wir hätten uns auf unserem ersten Gang zur Unterkunft fast einige Male mit Sack und Pack gelegt.
Schnell aber lernten wir, "richtig" zu gehen und vereiste Flächen schon aus der Entfernung
zu erkennen und zu meiden. An dieser Stelle ein weiterer interessanter Aspekt:
Steht man als Fußgänger am Straßenrand, halten die Autos und sogar die Busse bereits aus der
Entfernung an und gewähren den Vortritt, egal wo. Das ist uns sehr positiv aufgefallen.
Entweder gibt es da eine drastische Verkehrsregel (evtl. auch nur im Winter) oder jeder
weiß halt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Fußgänger ausrutscht und stürzt, hoch ist.

Nachdem wir unsere Unterkunft in der Dr. Lies Gate erreicht und den Ballast abgeworfen hatten,
ging es nichts wie runter in die Stadt (max. 10 min. Fußweg). Ein bisschen Licht war ja noch da
und wir waren sehr gespannt. Ich kann es direkt verraten:
Die Stadt hat uns sehr gut gefallen und da dieser Kurzurlaub nicht mit Programmpunkten
überfrachtet war, hatten wir jeden Tag Zeit für einen Bummel oder Spaziergang -
sei es in der City oder am Hafen bzw. Ufer, manchmal sogar, je nach Schneelage, auch mit Geocache. ;-)

Ok, jetzt aber ein paar Eindrücke!

 

(Bilder zum Vergrößern bitte jeweils anklicken)

 

 

Storgata, Fußgängerzone

Verdensteatret (dt.: „Welttheater“)

Tromsø Sparebank in bunt

 

 

Tromsø domkirke

 

 

Eine für uns neue Entdeckung beim Stadtbummel war, dass der Fußgänger hier gerne Spikes oder Schneeketten (!)
an den Schuhen trägt. Sowas hatten wir natürlich noch nie gesehen und fast hätten wir uns auch welche
zugelegt, denn das ist ja schon sehr cool. Nur - wir werden sowas wahrscheinlich nie wieder
brauchen im Rheinland, von daher haben wir auf einen Kauf verzichtet.

Was uns weniger gefallen hat: In den Souvenirläden wird u.a. auch Wal-Salami angeboten ...
NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN !!! :-(
Da haben wir doch lieber den norwegischen Braunen Käse (Gudbrandsdalsost) probiert.
Seine Farbe und seinen süßlichen Geschmack verdankt er einem speziellen Herstellungsprozess,
bei dem der in der Milch enthaltene Zucker karamellisiert. Interessant - mir hat er gut geschmeckt.

 

Cool: Schneeketten für Schuhe

Uncool: Wal-Salami ... --> NEIN!!!

Rentier zeigt Flagge

 

 

 

                      Stadtbibliothek und -archiv

 

 

 

In der Fußgängerzone befindet sich u.a. auch der älteste Kiosk Tromsøs, auch als "Raketen-Kiosk" bekannt.
Der 1911 erbaute Kiosk hat zwei Weltkriege und einen Stadtbrand überstanden, seine erste Inhaberin
war die 18-jährige Margit Løkke - daher der eigentliche Name Løkke-Kiosk.
Mit seiner besonderen Architektur mit achteckiger Form und einem kuppelförmigen Dach mit Spitze (daher
auch der Spitzname "Rakete") ist er eine hübsche kleine Kuriosität im Stadtbild.

Im Jahr 2009 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt, weil es ein kulturhistorisch bedeutendes
Beispiel für einen Zeitungsladen vom Beginn des 20. Jahrhunderts und ein Symbol für Unternehmerinnen ist.

Heute wird die Rakete eher mit Hot Dogs in Verbindung gebracht (für ca. 9,-- €).
Ausgestattet mit einer eigenen Schanklizenz ist sie wahrscheinlich Norwegens kleinste "Würstchen-Bar".
Die Wurst aus Rentier und Rind (warum gemischt?) schmeckte jedenfalls sehr gut - aber Vorsicht:
Man muss sich auf lange Wartezeiten bis zu einer Stunde gefasst machen, zumindest in der Hauptsaison im Winter!
Nichts für den eiligen Hunger.

Für den schnellen und günstigen Hunger bietet sich besser die Backstube an (sie heisst wirklich so).
Hier gibt es für vergleichsweise kleines Geld alle möglichen Backwaren und guten Kaffee - und man kann
sich mal gemütlich hinsetzen und aufwärmen, sofern der Ansturm gerade nicht so groß ist,
denn auch diese Backstube ist sehr beliebt und es kann schon mal zu Engpässen kommen.
Wir waren hier eigentlich jeden Tag mal für kürzer oder länger.

 

Die "Rakete"

Nein, dies ist nur der vordere Teil der Schlange ...

War aber lecker!

 

 

 

Kath. Territorialprälatur Tromsø

                     

Rådstua Teaterhus

 

 

 

Rådstua Teaterhus mit Pavillon

 

 

 

 

 

Am Hafen 

 

 

 

Tromsøbrua und Eismeerkathedrale

 

 

 

Weiterer kleiner Kiosk

Statue des Polarforschers Roald Amundsen

 

 

 

 

Katamaran und Kriegsschiff

 

Typische "geräumte" Straße

 

Tromsø bei Nacht (und ohne Stativ etwas wackelig) ...

 

... und am Morgen

 

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