Tromsøbadet & City

Tromsø

Da wir noch einen ganzen unverplanten Tag hatten, mussten wir uns lediglich entscheiden,
ob wir noch eine Tour machen wollten (z.B. eine Fjord-Tour oder Rentierschlitten) oder ob wir einfach
ganz entspannt ins hiesige Hallenfreizeitbad gehen sollten.
Wir entschieden uns für Letzteres, was jetzt vielleicht erstmal langweilig klingt, ist es aber nicht:
Das Tromsøbadet ist nämlich ein ganz tolles, sehr vielseitiges Bad, das zurecht überwiegend
sehr gute Kritiken im Netz hat, z.B. bei Tripadvisor (jetzt auch von mir).

Erstmal zum Schwimmen: Es gibt dort ein 50m-Becken mit 10 Bahnen (!). Allerdings ist dieses nicht zu
allen Zeiten ganz offen, sondern meist in drei Abschnitte geteilt für Schwimmkurse, Schulen etc.
Trotzdem hatte ich so viel Platz zum Schwimmen, wie zuhause höchstens am Tag vor Weihnachten.
So, dann gibt es aber noch folgendes:
Ein Spielbecken mit Strömungskanal, Kletterwand und Wellenbad, mehrere warme/heiße Pools mit
und ohne Blubber zum Entspannen (oder einschlafen), ein Dampfbad, eine Sauna, ein Eiswasserbecken,
und last but not least: Einen Infinity-Pool vor toller Bergkulisse. Das war wirklich das Tollste:
Draußen im heißen Wasser sein mit Blick auf schneebedeckte Berge und vorbeifahrende Skilangläufer,
einfach ein schönes, entspanntes Erlebnis. Fotografieren darf man natürlich leider nicht.

Wir hatten hier eine schöne Zeit und da das Wetter auch sehr gut war, entschieden wir uns dafür,
zu Fuß zurück in die Stadt zu gehen (hin waren wir mit dem Bus Nr. 24 gefahren), was dann
nochmal ein schöner Spaziergang durch verschneite Straßen mit schönen Ausblicken war.

(Bilder zum Vergrößern bitte jeweils anklicken)

Eine sehr gute Stelle, um in der City den nachmittäglichen Sonnenuntergang zu genießen,
ist übrigens der Bootssteg nahe der Brücke:

Wohl dem, der eine gemütliche Lieblingskneipe hat - und dort mit 4 Bier preismäßig 2 Kisten vertrinkt ... :-D
Aber Spaß beiseite: Die Bierpreise in den hiesigen Kneipen sind sehr hoch,
ca. umgerechnet 11,-- € für den halben Liter Fassbier.
Das ist krass, aber man könnte jetzt nicht sagen, die Kneipen wären leer oder keiner würde ausgehen,
auch wenn es auf den beiden Bildern so wirkt. Wir haben halt früh angefangen (aber es war doch schon dunkel!).

Jedenfalls hatten wir schnell eine Lieblingskneipe: Tromsø jernbanestasjon ("Railstation").
Das Lustige ist, dass Tromsø niemals an die Eisenbahn angeschlossen war, d.h. hier gab es nie einen Bahnhof. :-D

Die Einrichtung ist teils urig, bestehend aus alten Eisenbahngarnituren, Eisenbahnfenstern und alten Eisenbahnbildern,
teils wie eine Sportsbar mit Fernsehern, Schals und Trikots europäischer Sportvereine.
Das Publikum ist überwiegend einheimisch, was wir sehr sympathisch fanden, also keine Touri-Falle,
sondern eine gemütliche, authentische Kneipe. Für Raucher gibt es übrigens einen großzügigen
beheizten Außenbereich und die Mucke war auch überwiegend gut - uns hat es hier sehr gefallen und wäre
das Bier nicht so teuer, wären wir gern auch jeweils noch etwas länger geblieben.

Noch ein Tipp zur Selbstversorgung: Wer Höherprozentigeres als Bier kaufen möchte, kann dies nur
in staatlich kontrollierten Geschäften erwerben, den sog. Vinmonopolet. Davon gibt es in der
City gerade mal eines, und zwar im Einkaufszentrum Alti Nerstranda. Dabei gilt es auch die Öffnungszeiten
zu beachten, später am Abend gibt es nämlich nichts mehr und an Sonn- und Feiertagen gar nichts.
Zu den Preisen muss ich nichts sagen - schon eine Dose Bier im Supermarkt liegt bei ca. 3,-- €.

Und dann waren die paar Tage leider auch schon wieder vorbei.

Fazit: Unser erstes arktisches Winter-Erlebnis hat uns sehr gefallen,
insbesondere Tromsø als Stadt an sich und die Fahrt im Hundeschlitten.
OK, das Polarlicht natürlich auch.
Wir kommen gerne wieder, gern auch wieder im Winter - vielleicht
erscheint Lady Aurora ja dann auch mir im grünen Kleid. ;-)

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