Jerusalem

 

Der mit am häufigsten besuchte Ort der Jerusalemer Altstadt ist die 48 m lange und 19 m hohe Klagemauer
(„westliche Mauer“, Western Wall), eine bedeutende heilige Stätte des Judentums, welche als Zeichen
für den ewigen Bund Gottes mit dem Volk Israel gilt.

Die Bezeichnung „Klagemauer“ kam erst im Mittelalter auf und bezieht sich auf die hier geäußerte
Trauer der Juden über die Zerstörung des Tempels. Die Klagemauer stellt die frühere Westmauer des Plateaus
des zweiten Jerusalemer Tempels dar, der sich an dieser Stelle befand, ist selbst jedoch keine Mauer des Tempels,
sondern eine Stützmauer für selbigen. Etwa ein Drittel der Mauer wurde von den Römern abgetragen,
ein weiteres Drittel befindet sich unter der Erdoberfläche und kann im Rahmen einer Tunnel-Tour besichtigt werden.
1967 wurden der heute sichtbare Teil sowie ein großer Platz davor freigelegt,
wofür das marokkanische Viertel der Jerusalemer Altstadt abgerissen wurde.

Der Platz vor der Klagemauer ist täglich rund um die Uhr geöffnet. Der Zugang ist kostenlos und über
drei Eingänge möglich, an welchen strenge Sicherheitskontrollen mit Metalldetektoren zu passieren sind.
Die Gebetsbereiche vor der Mauer sind für Frauen und Männer getrennt,
angemessene Kleidung wird erwartet. Täglich besuchen zahlreiche Menschen die Klagemauer, um zu beten und um Zettel
mit aufgeschriebenen Gebeten und Wünschen in die Ritzen und Spalten der Mauer zu schieben.
Da der Platz dafür sehr begrenzt ist, fallen etliche Zettel mit der Zeit zu Boden, gehen jedoch nicht verloren,
sondern werden aufgesammelt. Zweimal jährlich werden die Zettel aus der Mauer entfernt
und zusammen mit den aufgesammelten ungelesen auf dem jüdischen Friedhof auf dem Ölberg begraben.

(Bilder zum Vergrößern bitte jeweils anklicken)

 

 

 

 

 

 

Eingang zur Klagemauer, rechts hinten der Felsendom

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Über eine Holzbrücke direkt neben der Klagemauer können Nicht-Muslime zu den jeweils erlaubten Zeiten
durch das Marokkanertor den Tempelberg betreten, nachdem sie zuvor eine weitere Sicherheitskontrolle passiert haben.
Wer kurze Beinkleidung trägt oder als Frau die Arme nicht vollständig bedeckt hat,
erhält oben kostenlos entsprechendes Leih-Textil.
Am Ort des eigentlichen Tempels erheben sich heute die Al-Aqsa-Moschee
und der überaus prächtige Felsendom, die Jerusalem zur drittheiligsten Stadt des Islam machen.
Mit seiner goldenen Kuppel und den wunderschönen blauen Mosaiken ist der Felsendom wahrlich ein architektonisches Schmuckstück.
Das Betreten ist Nicht-Muslimen leider nicht gestattet.

Durch das in der Stadtmauer befindliche Goldene Tor (hebr. „Tor des Erbarmens“) fand nach christlicher Überlieferung
der Einzug Jesu nach Jerusalem statt. Später wurde es unter dem türkischen Herrscher Süleyman zugemauert und versiegelt.
Über den wahren Grund hierfür wird spekuliert: Eine Interpretation besagt, Süleyman habe damit die Ankunft
des jüdischen Messias verhindern wollen, der nach jüdischem Glauben am Ende aller Tage hier in die Stadt einziehen soll.
Als wahrscheinlicher gilt jedoch, dass mit der Torverschließung „Ungläubigen“
der Zugang zum Tempelberg verwehrt werden sollte.

   

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Damaskustor der Altstadt nahmen wir den Bus 275 und fuhren hinauf auf den östlich des Tempelbergs befindlichen,
809 m hohen Ölberg. In den meisten anderen Sprachen lautet sein Name in Bezug auf seinen einstigen Bewuchs
mit Olivenbäumen „Olivenberg“. Wer noch Reserven hat, kann hier etliche weitere Kirchen besichtigen,
doch uns war es diesbezüglich erstmal genug und wir genossen lieber die Aussicht auf Jerusalem
mit der aus der Altstadt herausleuchtenden goldenen Kuppel des Felsendoms.

Auf dem Ölberg befindet sich auch ein riesiger, jüdischer Friedhof mit etwa 150.000 dicht aneinander liegenden
Grabsteinen, auf dem schon Absalom, der Sohn Davids begraben wurde.

Im Christentum findet der Ölberg häufige Erwähnung: Von hier zog Jesus nach Jerusalem ein, hier weinte er
über Jerusalem, hier wurde er im Garten Getsehmane verraten und gefangengenommen und hier fuhr er nach der Auferstehung
in den Himmel auf. Nach jüdischem Glauben wird der Messias über den Ölberg nach Jerusalem einziehen
und im Tal unterhalb des Hügels das Jüngste Gericht halten, so die Prophezeiung.

 

 

  

Blick vom Ölberg auf den Felsendom und Jerusalem, im vordergrund der jüdische Friedhof

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

Besonders eindrücklich fand ich persönlich den kleinen Garten Gethsemane (hebr.: Ölpresse) am Fuße des Ölbergs.
Hier betete und litt Jesus laut Matthäus-, Markus- und Lukas-Evangelium, bevor er verraten und festgenommen wurde:
„Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst!“ (Matthäus 26:39).

Neben dem Garten befindet sich die Kirche aller Nationen, auch bekannt als Todesangstbasilika.
Schon in biblischen Zeiten war das Areal mit Olivenbäumen bepflanzt und einige urig aussehende Exemplare
könnten sogar noch aus dieser Zeit stammen.

 

  

Olivenbäume im Garten Gethsemane

 

 

  

 

 

Todesangstbasilika

 

  

 

 

 

 

Fazit zu Jerusalem:

Man kann hier sehr viel sehen in anderthalb Tagen, aber etwas mehr Zeit für diese Stadt wäre schon gut gewesen,
denn es gibt ja noch viel mehr zu sehen, so viele weitere Gassen zu durchwandern.
Ob man jetzt unbedingt jede Kirche und heilige Stätte gesehen haben muss, sei dahingestellt.
Da täte zwischendurch ein kleines sakrales Päuschen gut, welches wir auch einlegten
mit einem Ausflug die Wüste und das Tote Meer am nächsten Tag.
Da wir am darauf folgenden Tag aber schon wieder nach Tel Aviv zurück fuhren, blieb erstmal
keine Zeit für eine weitere Runde durch die Stadt.
Darum bleibt auch hier zu sagen: Jerusalem - sehr gerne wieder, diese Stadt ist einfach beeindruckend!

 

 

 

  

 

 

 

 

 

Tagestour Masada, En Gedi, Totes Meer -->

 

 

 

Unsere Reisen Home

 

 

 

 

Impressum und Datenschutzerklärung