Masada - En Gedi -Totes Meer

 

 

 

Die Fahrt ans Tote Meer führt ausgehend von Jerusalem ins Westjordanland (engl.: West Bank), das zusammen mit dem Gazastreifen
die Palästinensischen Autonomiegebiete bildet. Von den 2012 geschätzt rund 2,7 Millionen Bewohnern des Gebiets
sind etwa 83% Palästinenser und 15% Juden. Touristisch bedeutsame Städte im Westjordanland sind Bethlehem und Jericho,
welchen wir aus Zeitgründen leider keinen Besuch abstatten konnten.

So ging es also erstmal nach Masada, einer alten jüdische Festungsanlage auf einem Tafelberg des Judäischen Gebirges
am südwestlichen Ufer des Toten Meers. Auf dem Weg dorthin ist auch ein Sicherheits-Checkpoint zu passieren.
Masada wurde etwa zwischen 40 v.Chr. und 30 v.Chr im Auftrag von König Herodes I. erichtet
und galt aufgrund seiner strategichen Lage auf dem isolierten Plateau lange als uneinnehmbar,
bis es 73/74 n.Chr. monatelang von der 10. römischen Garnison belagert wurde, die an der Westseite der Festungsanlage
eine Rampe errichtete, über die sie Rammböcke und andere Belagerungsmaschinen an die Festung heranbrachten.
Als die Lage in der Festung aussichtslos wurde, beschlossen die Belagerten ihren Freitod, um nicht von den
Römern versklavt zu werden. So kam es, dass die Römer bei der Erstürmung lediglich über 900
Tote vorfanden. Bis heute macht diese Tat Masada zum Symbol des jüdischen Freiheitswillens.

Heute erreicht man die Ruinen der Festungsanlage am bequemsten mittels einer Seilbahn,
welche ausgehend von einer "Höhe" von −257 m (!) an der Talstation über eine 900 m lange Strecke
auf das Gipfelplateau auf sagenhafte 33 müNN führt, womit sie die tiefstgelegene Seilbahn der Welt ist.
Über den Schlangenpfad gelangt man auch zu Fuß auf den Berg und wieder hinunter,
aber da es hier in der Wüste selbstredend glutheiss ist, kann man sich zumindest den Aufstieg ersparen.

 

(Bilder zum Vergrößern bitte jeweils anklicken)

 

 

 

 

Blick auf Wüste und Totes Meer

 

 

 

 

 

   

 

 

Blick auf Reste der Belagerung

Ruinen der Festungsanlage von Masada

 

   

 

 

 

Mauernischen zur Taubenhaltung

Bäder von oben gesehen

   

 

 

Die Belagerungsrampe

 

Bädermosaik von oben gesehen

 

Nach En Gedi ging es erstmal wieder ein Stückchen zurück auf der Straße entlang des Toten Meeres.
Aufgrund zahlreicher Einsturzlöcher musste die Straße um einige Hundert Meter ins Hinterland versetzt werden.

Der Nationalpark En Gedi (hebr.: "Quelle des Zickleins") ist eine Oase im nördlichen Teil der Wüste Negev,
die bereits im 4. Jahrtausend v.Chr. besiedelt war.
In den 1950er Jahren wurde hier ein Kibbuz errichtet, der heute u.a. aus einer Hotelanlage,
einem Seebad und einem Strandabschnitt am Toten Meer besteht. Die Absenkung des Meeresspiegels führte zu massiven Einstürzen
von Hohlräumen. Zwischen dem ursprünglich nah am Wasser erbauten „En Gedi Spa“ und dem heutigen Strand
veranschaulichen Schilder mit Jahreszahlen den vom Absinken des Meeresspiegels verursachten Rückgang des Strandes.

In der Gluthitze ist die kleine Rundwanderung durch das Wadi David entlang des Wasserlaufs der Oase und einiger kleinerer Wasserfälle
das Erquicklichste, was man hier unternehmen kann - ein Bad im kühlen, klaren Wasser ist einfach eine Wohltat!
Leider muss man jedoch sagen, dass dieser kleine, nette Ort von Touristenbussen geradezu überrant wird.
So gilt auch hier: Entweder früh morgens hier sein oder abends oder vielleicht tatsächlich eine Nacht hier verbringen,
um das Flair wirklich genießen zu können, welches ohne Menschenmassen bestimmt sehr schön und ruhig ist.

 

Oase En Gedi, Wadi David

 

 

 

Schilftunnel

Felswand mit Höhlen

 

 

Das Tote Meer grenzt an Israel, Jordanien und das von Israel besetzte Westjordanland und ist eigentlich ein abflussloser Salzsee,
der heute etwa 428 m (!) unter dem Meeresspiegel liegt und weiter absinkt (anthropogen beschleunigt durch
Wasserentnahme für die Landwirtschaft und zur Trinkwassergewinnung aus seinem Zufluss).
Sein Ufer markiert den am tiefsten gelegenen, nicht von Wasser oder Eis bedeckten Bereich der Erde.
Das Wasser stammt aus dem Jordan und ist für seinen extrem hohen Salzgehalt bekannt.
Das Tote Meer umfasst heute rund 900 km, die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt ca. 90 km, die West-Ost-Ausdehnung max. 18 km
bei weiter abnehmender Tendenz.


 

Am Toten Meer

 

Im Hintergund ist verschwommen Jordanien zu erkennen

 

 

 

Ufer mit Einsurzkratern im Vordergrund

 

 

Das Hinterland

 

 

 

 

 

 

 

Ein Bad im Toten Meer ist auf jeden Fall mal eine tolle Erfahrung!
Der Salzgehalt beträgt bis zu 33 %, durchschnittlich liegt er bei rund 28 % (fast 10x so viel wie das Mittelmeer)
und beschert dem Wasser damit eine Dichte von ca. 1,240 kg/l, weswegen man sich hier bewegungslos vom Wasser tragen lassen kann.
Das ist schon wirklich lustig, man muss jedoch darauf achten, das Wasser nicht ins Gesicht zu bekommen, da es
in den Augen und schon an kleinsten Hautverletzungen brennenden Schmerz verursacht. Das Schlucken des Salzwassers
in großen Mengen verursacht schwere Lungenverletzungen. Zugleich verfügen die Mineralien des Toten Meeres
aber auch über eine heilende Wirkung bei Hautkrankheiten wie Neurodermitis.

Aufgrund des fragilen, weiter einsturzgefährdeten Uferbereichs sind nur noch einige Stellen zum Baden frei zugänglich.
Wir wurden hierfür ins Strandbad Kalia Beach am Nordwestufer gebracht, einer kommerziellen Anlage mit Campingplatz,
sanitären Einrichtungen, Gastronomie, Süßwasserpool, schattigen Picknickplätzen und v.a. mit Süßwasserduschen direkt am Strand,
deren Nutzung direkt nach dem Bad dringend von der Haut empfohlen wird.

 

Entspanntes Baden im Toten Meer

Salzablagerungen am Strand

 

 

 

 

 

 

 

Insgesamt war dies ein sehr schöner und interessanter Tagesausflug, der einem in der Kürze Zeit so einiges sehen
und erleben lässt - was natürlich wiederum Lust auf mehr macht.
Vielleicht ja bei einem nächsten Besuch. ;-)

 

 

 

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