Palermo (2/3)

 

 

Als nächstes entschieden wir uns für eine Besuch des Palazzo Reale („königlicher Palast“),
an dem wir zuvor schon zweimal vorbeigegangen waren.
Hier residierten einst die normannischen Könige von Sizilien, seit 1947 ist er Sitz des
sizilianischen Parlaments. Durch den Haupteingang gelangt man in einen Innenhof mit Renaissance-Arkaden,
nebenan führt ein breiter Treppenaufgang u.a. zum Sitzungssaal des Parlaments (Herkulessaal) und zur
prächtigen, im arabisch-byzantinisch-normannischen Stil errichteten Hofkapelle Cappella Palatina,
deren Wände mit Goldgrundmosaiken verziert sind.

(Bilder zum Vergrößern bitte jeweils anklicken)

 

Parkanlage Villa Bonanno

 

 

Palazzo Reale

Innenhof mit Säulengängen

 

 

Hofkirche Cappella Palatina

 

 

Mosaik von Christus mit Peter und Paul

Kuppel mit Christus als Weltherrscher mit acht Engeln

 

Szenen aus dem alten Testament an den Seitenwänden

 

Zimmer von König Roger im Palazzo Reale

 

Sitzungssaal des Parlaments...

... mit riesigem Deckengemälde

 

 

Eigentlich sind auch die unter dem Palast befindlichen Stadtmauerreste zu besichtigen,
aber leider waren diese bei unserem Besuch nicht zugänglich. Auch eine Sonderausstellung gab es nicht zu sehen.
Von daher empfanden wir die 14,50 € Eintrittsgeld ziemlich überteuert.
So setzten wir uns nach dem kürzer als gedachten Besuch noch auf eine Schattenbank im angrenzenden
Hofgarten, wo aus Lautsprechern leise, klassische Musik gespielt wurde - sehr schön.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unweit der Quattro Canti gibt es an der Via Maqueda den womöglich schönsten Platz der Stadt
mit prächtigen Bauwerken und einem wunderschönen Brunnen zu sehen:
Die Piazza Vittoria, die nahezu vollständig von der Fontana Pretoria eingenommen wird.
Dieser 1555 erbaute Brunnen mit einem stattlichen Umfang von 133 m und einer Höhe von 12 m ist auf
mehreren Ebenen angelegt und wird von 37 Marmorstatuen umringt, deren Nacktheit in früheren Zeiten
nicht bei jedem gut ankam. Da es immer wieder zu Vandalismus und Beschädigungen der Statuen kam,
wurde der Brunnen schließlich mit Gittern eingezäunt.
Schade, dass man die eigentliche Brunnenanlage nicht betreten konnte, den neben den
menschlichen Statuen gibt es auch noch einige tierische Skulpturen, die eine nähere Betrachtung
sicherlich wert gewesen wären. Keine Ahnung, ob die Brunnenanlage immer verschlossen ist, wir
haben sie leider nie geöffnet gesehen.

Umringt wird die Fontana Pretoria auch von Palermos Rathaus, dem Palazzo Pretoreo,
der Chiesa e Monastero di SantaCaterina d’Alessandria (Kirche und Kloster der heiligen Katharina von Alexandria),
dem Palazzo Bonicore und der Basilika San Giuseppe dei Teatini, die zusammen mit dem Brunnen
einfach ein wunderschönes Ensemble bilden, in dem der Brunnen fast schon etwas eingezwängt wirkt.
Grund für diese relative Enge ist, dass der Brunnen ursprünglich gar nicht für diesen Platz konzipiert war:
Eigentlich war er vom Vizekönig von Neapel für eine toskanische Villa in Auftrag gegeben worden.
Nach dessen Tod stand der Brunnen zum Verkauf und wurde 1573 von der Stadt Palermo erworben,
die ihn in Einzelteilen von Neapel nach Palermo verschiffen und auf der neu erschaffenen
Piazza Pretoria wieder aufbauen ließ.

 

 

 

Fontana Pretoria

 

 

 

Der nächste schöne Platz befindet sich direkt nebenan auf der anderen Seite des Rathauses:
Die L-förmige Piazza Bellini mit der Santa Caterina d’Alessandria und den nebeneinanderliegenden
kleineren Kirchen La Martorana (Santa Maria dell'Ammiraglio) und San Cataldo.
Beide stehen auf einer erhöhten Terrasse und damit auf den Resten der alten Stadtmauern.
Auf eine Besichtigung der Kirchen verzichteten wir, ergatterten stattdessen lieber eine Schattenbank
und genossen die Live-Musik der aus Palermo stammenden Straßen-Sängerin Raquel Romeo,
die mit ihrer schönen Stimme und ihrer Musik eine tolle Athmosphäre schuf.

 

Blick auf den Turm von La Martorana

Piazza Bellini mit La Martorana und San Cataldo ...

... und Sängerin Raquel Romeo (vorne im Schatten)

 

 La Martorana

 

Palazzo Pretoreo

 

 

Taxi an der Via Maqueda

 

 

Nach der schönen musikalischen Einlage auf der Piazza Bellini schlenderten wir weiter
in Richtung Kalsa-Viertel mit dem Ziel, zum Hafen zu gelangen. Malerische, verwinkelte Altstadtgassen,
zahlreiche kleine Plätze, prächtige Bauten sowie kleine Läden und Restaurants kennzeichnen dieses
Altstadtviertel, das einst als Armenhaus der Stadt und als Hochburg der Cosa Nostra galt.
Hier wurde aber auch Giovanni Falcone geboren, der in den 1980er Jahren als Untersuchungsrichter
über 300 Mafia-Mitglieder ins Gefängnis brachte und 1992 einem Racheakt zum Opfer fiel.
Ihm und seinem Mitstreiter Paolo Borsellino zu Ehren kann man an der Via Mura della Lupa 1 ein
riesiges Graffiti-Portrait der beiden bewundern.

Der Hafen war dann leider nicht so interessant wie erhofft. Hier liegen halt viele kleine Segelboote
vor Anker, ansonsten gibt es außer der bereits erwähnten Graffiti nichts Besonderes zu sehen.
Wir spazierten noch bis zur Porta Felice und da es ziemlich heiß und schattenlos war,
wandten wir uns dort doch wieder vom Meer ab und gingen zurück ins Kalsa-Viertel in Richtung Giardino Garibaldi.

Schade, dass es Palermo nicht gelungen ist, eine schöne, urbane Meeresfront mit Cafés und Restaurants zu schaffen.
Stattdessen verschandelt eine stark befahrene, laute Straße die Uferzone und außer der Strandbar Nautoscopio/NAUTO
fanden wir hier nichts Einladendes zum längeren Verweilen, aber womöglich ist das abends anders.

 

 

Zum Gedenken an Giovanni Falcone und Paolo Borsellino

Porta Felice von der Seeseite ...

... und von der Stadtseite aus gesehen

 

Via Vittorio Emanuele

 

 

 

Esskastanien-Stand

 Kreuz und quer durch die Altstadtgassen ...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

... und wieder auf einem "Zubringer" zur Via Maqueda

 

Auch an der lauten, stark befahrenen Via Roma (einer Parallelstraße zur Via Maqueda) gibt es einen weiteren schönen Platz
zu entdecken: Die Piazza San Domenica mit der gleichnamigen Kirche der Dominikaner.
Eigentlich sind wir hier eher zufällig hingelangt, da ich auf der Suche nach einem Kaufhaus war. Dieses befindet sich
direkt an diesem Platz und so war es eine positive Überraschung, hier noch etwas Schönes zu entdecken.
Das Kaufhaus selbst hatte dann zwar nicht das Gesuchte, dafür aber ein Restaurant mit Dachterrasse
in der 5. Etage. Das war natürlich schön und so konnten wir nochmal einen Blick von oben genießen.

San Domenico

 

 

 

 

 

 

Wer noch auf der Suche nach ein paar "normalen" Geschäften ist, also keine Touristen-Läden, wird auf der
Verlängerung der Via Maqeda (heisst dann Via Ruggero Settimo) am Teatro Massimo fündig.
Dazu gibt es mit dem Teatro Politeama auch noch ein weiteres, sehr schönes Gebäude zu sehen:

 

 

Teatro Politeama

 

 

   

 

 

 

 

 

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