Banff

 

 

 

 

Nach dem Tag in Calgary war unsere erste Etappe in die Rocky Mountains mit 127 km erstmal nicht weit
und wir erreichten schon nach kurzer Fahrzeit die Berge und das kleine Städtchen Banff.
Wir hatten zuvor bei Canmore noch einen Stopp für eine kurze Wanderung an den Grassi Lakes einlegen
wollen, mussten dort jedoch leider erfahren, dass der Weg aus irgendwelchen Gründen (Steinschlag o.ä.)
derzeit gesperrt war. Das war ärgerlich – und leider nicht das letzte Mal, dass uns so etwas passieren sollte.

Aber kann man nichts machen. So ging es also dann eben direkt weiter nach Banff.
Ach ja – unser Mietwagen übrigens: War ja nicht gerade günstig, aber was wir bekommen hatten
war wohl das kleinste Auto ganz Kanadas. Und das Modell hieß auch noch Spark ("Funke") ...
(den kann man beim Toyota hilux wahrscheinlich hinten auf die Ladefläche stellen ... … :-D)
Man muss aber sagen: Manchmal ist man echt froh über ein kleines Auto: Nicht nur wegen des Spritverbrauchs,
sondern auch bei Parkplatzmangel, v.a. an Aussichtspunkten.

Das knapp 8.000 Einwohner zählende Banff liegt auf einer Höhe von 1.399 m am Ostrand der Rocky Mountains
inmitten des gleichnamigen Nationalparks. Die schöne Natur und die Nähe zu Calgary machen Banff sommers wie winters
zu einem äußerst beliebten Ferienort, so dass die Übernachtungspreise hier extrem hoch sind (wie
aber bereits auch in Calgary). Parkplätze im Ortszentrum sind Mangelware – doch es gibt ein gutes Netz von
Shuttlebussen, für die es von vielen außerhalb liegenden Hotels zur Zimmerbuchung kostenfreie Tickets dazu gibt.
Eine gute Lösung und die Busse werden gerne genutzt.

Wir hatten in Banff drei Übernachtungen eingeplant, doch leider war uns das Wetter nicht so hold, wie
wir es uns gewünscht hätten. Zumeist war es wolkig, neblig, diesig oder alles zusammen. Wir hatten die ersten Tage
das Gefühl, die Berge eigentlich noch gar nicht so richtig gesehen zu haben, obwohl wir von ihnen umringt waren.
Somit haben wir uns auch die hiesige Seilbahn erspart – im wahrsten Sinn des Wortes, denn das ist ein teures
Vergnügen, zumal die Preise auch noch täglich springen und bis auf umgerechnet ca. 45,-- € steigen können.
So blieben wir eben „unten“ und ja, da gibt es auch viel zu sehen und zu unternehmen. ;-)

(Bilder zum Vergrößern bitte jeweils anklicken)

 

Banff Avenue mit Cascade Mountain ...

... und Fußgängerzone

Cascades of Time Gardens

 

 

 

Streifenhörnchen

 

 

Fairmont Banff Springs Hotel

 

Bow River

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Nicht weit von unserer Hotelanlage gelangt man zum Hoodoos Viewpoint, einem sehr schönen Aussichtspunkt
auf den Bow River und die umliegenden Berge. Die Hoodoos sind eine fast weiße, durch Wind & Ersosion
geformte Felsformation aus Kalkgestein. Das Wetter hatte ich ja bereits angesprochen ... - Wir
waren insgesamt dreimal dort, aber besser als so war die Sicht leider zu keinem Zeitpunkt:

 

Hoodoo Viewpoint

 

 

 

Die nur wenige Kilometer von Banff entfernten Cascade Ponds lohnen zumindest einen kurzen Stopp, bevor man
weiterfährt zum Lake Minnewanka. Im Sommer soll hier großer Badebetrieb herrschen, im Winter wird
Schlittschuh gelaufen. Jetzt im Herbst geht es hier beschaulich zu, wenn auch nicht wirklich ruhig, da der Highway
direkt nebenan verläuft. Neben schönen Wasserspiegelungen entdeckten wir in einem Baumwipfel einen
großen Greifvogel, der sich aber leider nicht bewegte und mangels eines großen Objektivs auch nicht
für ein Foto näher herangeholt werden konnte.

 

Cascade Ponds und Mt. Rundle

 

 

Auf dem Weg zum Lake Minnewanka kann man noch einen kleinen Schlenker zum Lake Johnson machen.
Auch hier gab es wieder Berge im Dunst und schöne Wasserspiegelungen zu sehen.

Hier unternahmen wir einen kleinen Spaziergang auf einem schmalen Pfad durch den Wald auf der Suche nach
einer alten Waldhütte, auf die mich ein dort versteckter Geocache gebracht hatte.
Hier wurden wir vorab auch erstmals mit Warnschildern vor möglichen Tierbegegnungen konfrontiert.
Daran hatte ich im Vorfeld irgendwie überhaupt nicht gedacht, obwohl es ja klar sein sollte:
Kanada = Wälder mit Bären, Elchen (im kanadischen Englisch = moose), Wapitis (elk = Wapiti, große Hirschart).
Solche Schilder sollten uns in der Folgezeit immer wieder begegnen und insbesondere bei Bären wird darauf
hingewiesen, sich möglichst geräuschvoll durch den Wald zu bewegen (also laut sprechen, singen, ein
Glöckchen dabei haben o.ä.) und am besten ein Bärenspray dabei zu haben, um bei ungewollten Begegnungen
den Bären vertreiben zu können. Letzteres haben wir uns nicht angeschafft, es ist aber in Supermärkten und in
Touri-Läden erhältlich und kostet schlappe 40,- CAN $.
Bei richtig langen Wanderungen auf einsamen Wegen würde ich sagen „Ja, auf jeden Fall!“
Bei unseren Kurzwanderungen vertrauten wir erfolgreich auf mein Gelaber und die Anwesenheit anderer Wanderer.

Doch zurück zum Weg: Der Waldpfad war echt sehr schön, wurde immer schmaler auf weichem Waldboden, recht einsam,
der Nadelwald sehr dicht, dunkel und still. Die nicht ausgeschilderte, mitten im Wald befindliche Hütte samt
Geocache konnte dennoch gefunden werden. Hierbei handelt es sich um die Überreste der Blockhütte des
„Eremiten von Inglismaldie“, Billy Carver. 1910 erbaute er hier eine bescheidene Holzhütte und
lebte in dieser über 27 Jahre lang als Einsiedler mitten im Wald. Billy Carver stammte ursprünglich aus
England und arbeitete gelegentlich in den damaligen umliegenden Minen. Im Jahr 1937 stießen einheimische Jungen
auf Billy und fanden ihn in schlechter gesundheitlicher Verfassung vor. Die Behörden wurden benachrichtigt
und er wurde in ein Altersheim in der Stadt gebracht, wo er später verstarb.
Ob er sich das so vorgestellt hatte sei dahingestellt. Die "Zivilisation" lässt einen einfach nirgendwo in Ruhe.

 

Johnson Lake

 

Morgens im Wald ...

 

... zur alten Eremiten-Blockhütte von Billy Carver

 

Two Jack Lake

 

 

Der 21 km lange und bis zu 142 m tiefe Lake Minnewanka ist ein beliebtes Ausflugs- und Wanderziel ca. 14 km von Banff.
Er ist der einzige See im Banff National Park, der auch mit Motorbooten befahren werden darf. Alternativ kann man
auch eine Tour auf einem Ausflugsboot unternehmen oder Kanu fahren. Unser Plan war eine kleine Wandertour entlang
des Ufers, die dann aber leider frühzeitig durch Verbotsschilder gestoppt wurde, da der Wanderweg
aus welchen Gründen auch immer gesperrt war. Grrr ...

 

 

                    Bootshaus am Lake Minnewanka

Schöner Wanderweg am Seeufer

 

 

Cascade River im Stewart Canyon am Lake Minnewanka

 

 

 

Nur wenige Kilometer vom Lake Minnewanka entfernt stößt man auf die spärlichen Überreste der einstigen
Kohlebergbaustadt Bankhead, von der nur noch ein paar Ruinen geblieben sind.
Die 1903 errichtete Stadt war einst von bis zu 1.000 Menschen bewohnt, doch die Schließung der Mine
im Jahr 1922 war ihr Tod. Heute findet man lediglich noch ein paar Ruinen vor – und natürlich einen Geocache. ;-)

 

Lower Bankhead

 

 

 

 

 

Die Schlucht des Johnston Canyon befindet sich 25 km nördlich von Banff. Hier hatten wir eine Wanderung eingeplant,
die sich schon anfangs sehr schön ausmachte, aber leider bereits an den ca. 10 m hohen Lower Falls durch ein
Verbotsschild gestoppt wurde. Mal wieder eine Streckensperrung – wir hatten einfach kein Glück. So blieben uns
die 30 m hohen Upper Falls und die Ink Pods leider verwehrt. Was soll man sagen ….

 

Johnston Canyon

 

 

 

 

 

Hier geht's weiter nach Lake Louise :-) -->

 

 

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