Jasper: Maligne Canyon, Medicine Lake & Maligne Lake

Einen schönen Tagesausflug kann man von Jasper aus zum knapp 50 km entfernten Maligne Lake unternehmen.
Auf dem Weg dorthin kommt man sogar noch am Maligne Canyon und am Medicine Lake vorbei,
die Fahrt lohnt sich also auf jeden Fall, denn man bekommt einiges geboten.

Zunächst erreicht man nach ca. 8,4 km den Parkplatz an der 5th Bridge des ca. 1,2 km langen Maligne Canyons.
Wir überquerten die Brücke und gingen ein bisschen den Weg entlang der Steilkante der
Schlucht, die stellenweise bis zu 50 m tief und hier vergleichsweise breit ist.
Da es noch recht früher Morgen war, stieg gerade der Morgennebel über dem Fluss und aus dem Wald empor
und es war ganz schön frisch (es war mit bis zu -4°C eine kalte Nacht gewesen).

(Bilder zum Vergrößern bitte jeweils anklicken)

Wir gingen hier nicht mehr weit, da der Weg in den Wald führte, was vergleichsweise langweilig war und
die ganze Wanderung bis zur First Bridge und wieder zurück zu lange gedauert hätte.
So gingen wir stattdessen zurück zum Parkplatz und fuhren die knapp 4 km zum Hauptparkplatz des Maligne Canyons,
von wo auch die meisten Wanderer starten. Kurz davor legten wir noch einen kurzen Stopp am Maligne Lookout ein,
der einen wirklich tollen und nur schwerlich fotografisch vermittelbaren Ausblick auf die weite Berg-
und Wald-Landschaft bietet:

Vom Parkplatz nahe der First Bridge lässt sich auf einem Wanderweg der schönste und dramatischste Teil des
Maligne Canyons erkunden, der sich bis zur Fourth Bridge erstreckt. Hier erreicht er seine maximale Tiefe
von 50 m und ist teilweise lediglich 2 m schmal. Unten in der Tiefe braust das Wasser des Malige Rivers,
tost in Wasserfällen und vermittelt so eine gute Vorstellung davon, wie der Fluss sich bei hohem
Wasserstand immer tiefer in den Fels hineingefressen hat und dabei teils riesige Einkerbungen in die
dabei entstandenen steilen Schluchtwände gehöhlt hat.

Der 7 km lange Medicine Lake liegt auf einer Höhe vom 1.436 müNN und ist Teil des Maligne River,
der zwischen Maligne Lake und Athabasca River in einem der größten unterirdischen Karst-Flusssysteme
der Erde abfließt. Der Wasserstand des vor allem von Gletschern gespeisten Sees schwankt im Lauf der
Jahreszeiten stark: Seine höchsten Pegelstände erreicht er durch den Schmelzwasserzufluss im Sommer
während er im Winter nahezu zu verschwinden scheint. Aufgrund dieser extremen Wasserschwankungen
und der Tatsache, dass der See keinen sichtbaren Abfluss hat, bezeichneten ihn die Ureinwohner
als "schlechte Medizin", woraus sich sein heutiger Namen ableitet.

Schliesslich erreichten wir den auf 1.670 müNN liegenden Maligne Lake, wo der größte Besucherandrang
(gemessen an den parkenden Autos) herrschte. Kein Wunder, denn hier kann man nicht nur wandern und
spazieren sondern auch Kanus mieten oder eine Bootstour machen.
Der See hat eine Uferlänge vo 45 km und wird bis zu 100 m tief. Gespeist wird er mit dem Gletscherwasser
des Maligne River, wodurch er nie wärmer wird als 4°C.
Wir begnügten uns mit einer Kurzwanderung am Ufer, dem Aussichtspunkt auf der gegenüberliegenden Seite
und einem guten Essen auf der Sonnenterrasse des dortigen Schnellrestaurants.

Hier geht die Reise weiter nach Valemount, Clearwater & Whistler -->