Valemount, Clearwater & Whistler

 

 

Und dann hieß es leider Abschied nehmen von Jasper und den Rockies
und weiter ging's in mehreren Etappen inkl. Übernachtungen nach Valemount, Clearwater und Whistler.

Dabei verlässt man kurz nach Jasper am Yellowhead Pass die Provinz Alberta und ist in British Columbia,
was v.a. bedeutet, dass die Uhren um eine Stunde zurückgestellt werden - auch gut, eine Stunde mehr für uns.
Der Yellowhead Highway führt noch bis Tête Jaune Cache durch die Rockies und man kann unterwegs
noch ein paar schöne Stopps einlegen, z.B. am Yellowhead Lake, am Mt. Robson (mit einer Höhe
von 3.954 müNN der höchste Berg der kanadischen Rocky Mountains) oder an den Rearguard Falls.
Anschließend verlässt man auf dem Highway 5 allmählich die Berge und gelangt ins Robson Valley.

Das knapp über 1.000 Einwohner zählende Valemount ist einer der Hauptorte des Robson Valleys.
Eine gewisse touristische Attraktivität verdankt der Ort seiner Lage zwischen den Rocky Mountains
und der Cariboo Mountain Ridge, v.a. im Winter ist er ein beliebtes Ziel von Snowmobil-Touristen
und Skilangläufern. Ansonsten gibt es hier nicht viel - die Swiss Bakery war leider schon urlaubsbedingt
geschlossen (Ende der Sommersaison), dafür hatte das kleine Museum in einem historischen Bahnhofsgebäude
geöffnet, das eine ganz interessante Sammlung nicht nur zur Eisenbahngeschichte der Gegend bietet.
Ansonsten wanderten wir noch den Cranberry Loop Trail, eine einfache, kleine Rundwanderung
um den Cranberry Lake durch Sumpfgebiet mit Gräsermeer und Wald.

(Bilder zum Vergrößern bitte jeweils anklicken)

 

Yellowhead Lake

Mt. Robson

 

Rearguard Falls

 

 

 

Valemount - Museum in historischem Bahnhofsgebäude

Unterwegs auf dem Cranberry Loop Trail ...

... Sumpfgräser, Wald und entfernte Berge

 

 

 

 

 

Weiter ging's auf dem Highway 5 gen Süden zu unserer nächsten Übernachtungsetappe, dem etwa
1.400 Einwohner zählenden Ort Clearwater. Der Ort selbst bietet nicht viel, was jedoch
einen Zwischenstopp hier attraktiv macht, ist der 10 km nördlich der Ortschaft gelegene
Wells Gray Provincial Park, der für seine schönen Wasserfälle bekannt ist.

Schon kurz hinter dem Parkeingang erreicht man die beeindruckenden, 75 m hohen Saphats Falls.
Leider hatten wir am frühen Morgen hier volles Gegenlicht, darum gibt es hiervon leider keine
tollen Fotos, aber man kann sich hoffentlich zumindest was drunter vostellen:

 

Saphats Falls

 

 

 

Um die 35 m hohen Moul Falls zu erreichen, muss man vom Parkplatz aus erst ein paar km durch
den Wald wandern. Der Abstieg am Schluß wird dann ziemlich steil und kann auch rutschig sein,
dafür wurde die Anstrengung dann mit einem kleinen Regenbogen am Wasserfall belohnt.
Hier kann man auch hinter den Wasserfall gehen - was ich dummerweise völlig vergessen hatte...
Aber ich denke, das ist auch eher was für den Sommer, denn trocken ist es dort bestimmt nicht.

Der beliebteste und spektakulärste Wasserfall sind die ca. 140 m hohen Helmcken Falls.
Ja, was soll man sagen? - Schöööööön ... :-)

Auch erwähnenswert sind die zwar nur 18 m hohen, aber dafür ca. 90 m breiten Dawson Falls.
Wer dann noch tiefer in den Park vordingen möchte, muss sich mit einer teilweise scharfkantigen
Schotterpiste begnügen. Wir testeten es mal an, um aber schon bald wieder umzukehren.
Keine Lust auf einen Steinschlag oder Schlimmers mit unserem tollen "Spark" (wir haben vergessen
nachzusehen, ob der überhaupt mit einem Ersatzreifen ausgestattet war ...).
Schade, denn es gibt da schon noch ein paar interessante Sachen zu sehen, aber dafür hätte ich
lieber einen Toyota hilux und vor allem bessere Reifen.

Der Wells Gray Park ist jedenfalls sehr als Tagesausflug zu empfehlen, für einen "kurzen" Stopp mal
nebenbei ist das Areal zu weitläufig, außer man möchte vielleicht nur "mal eben"
wenigstens die Saphats Falls sehen.

 

Moul Creek

 

Moul Falls (35 m)

Helmcken Falls (ca. 140 m)

 

 

 

 

Dawson Falls (18x90 m)

 

 

 

 

Die 424 km lange Etappe von Clearwater nach Whistler war unsere längste Strecke für eine Tagesfahrt.
Man darf das nicht unterschätzen, denn es geht ja immer wieder rauf und runter durch unzählige Kurven etc.,
d.h. man kommt mitunter nicht so schnell voran, wie man sich das vielleicht so gedacht hat.
Aber wir waren ja nicht das erste Mal auf so langen Bergstrecken unterwegs und ich muss sagen, Neuseeland
ist da noch eine Spur verschärfter. So fuhren wir zeitig morgens los, um am ersten schönen Rastplatz an
der Strecke ein kleines Frühstück einzulegen - was nach schlappen 160 km der Fall war.
Der Kamloops Lake Aussichtspunkt bietet nicht nur einen tollen Blick auf den gleichnamigen See,
sondern verfügt auch über ein paar Tische und Bänke mit Aussicht, sehr schön.
Ein Schild warnte hier interessanterweise vor Klapperschlangen. Mal etwas anderes, aber zum Glück war keine da.
Wie man auf den Bildern erkennen kann, ist die Gegend bereits erheblich trockener und das wurde sie auf
der anschließenden Weiterfahrt in Richtung Lillooet, das bereits im Regenschatten der
nächsten Gebirgskette, den Coast Mountains, zunehmend. Wenige km westlich von Lillooet bietet sich noch
ein Stopp am 22 km langen Seton Lake an.

Auf dem weiteren Streckenverlauf gibt es noch einige interessante Ziele, u.a. die Doffre Lakes.
Da wir aber schon spät dran waren und man sich für diesen Park vorab online anmelden muss, merkten wir
uns dieses Ziel für einen der kommenden Tage vor. Ich kann es aber schon vorweg nehmen:
Es klappte leider nicht mehr. Denn von den Joffre Lakes sind es noch über 60 km nach Whistler und das in
zahlreichen Kurven nur steil bergab - so steil, dass es am Straßenrand zwei Notfall-Ausfahrten für LKW gibt,
die nicht mehr bremsen können ... Als wir unten ankamen und im ersten Café einkehrten, rochen unsere Bremsen
auch ziemlich. Tja, und irgendwie hatten wir in den kommenden Tagen dann keine Lust mehr, diese Strecke
nochmal hin- und herzufahren. Irgendwann ist es dann auch mal gut mit noch mehr türkisfarbenen Seen. ;-)

 

Kamloops Lake Picknickplatz mit Aussicht

Fraser River

Lillooet 

 

Seton Lake 

 

Falls der LKW die Kurve nicht kriegt ...

 

 

Für Whistler hatten wir dann nochmal 3 Übernachtungen geplant, da wir uns vorab einige interessante
Aktivitäten dort rausgepickt hatten, z.B. endlich mal mit einer Seilbahn fahren, und zwar mit der
Peak-to-Peak-Gondola, um dann zur hochgelegenen Cloudraker Skybridge zu gelangen; dann wie bereits
erwähnt die Joffre Lakes als weitere Option, dazu ein Zugwrack im Wald, die Brandywine Falls etc.
Klang alles prima. Doch leider wurde aus dem großen Highlight nichts:
Wie wir vor Ort erfahren mussten, hatte die Peak-to-Peak-Gondola jetzt am Ende der Saison nur noch an
Wochenenden geöffnet, die Skybridge war ganz geschlossen. Das war wirklich eine große Enttäuschung. :-(
Whistler scheint nicht viel an seinen Herbstbesuchern gelegen zu sein.
Als leer empfand ich es dort nicht, aber es ist anzunehmen, dass hier im Sommer und im Winter die Hölle
los ist, denn Whistler ist ein ausgesprochener Touristenort, v.a. für Skifahrer. Die Parkplätze
am Ortsrand sind riesig und man hat daneben eine Art künstliches Touristendorf mit Hotels, Restaurants,
Pubs und Läden errichtet, das uns so gar nicht gefiel. Hier ist einfach alles künstlich, das einzig
Gute ist noch, dass alles dort Fußgängerzone ist, ansonsten ist es einfach ein Touristen-Ghetto.

Nu denn, wir haben das Beste draus gemacht und eben ein paar kleinere, unspektakuläre Ausflüge in die
nähere Umgebung unternommen. Besonders gefallen hat uns die kurze Wanderung zu einem Zugwrack im Wald.
Die Datierung der hier stattgefundenen Güterzugentgleisung und ihre Ursachen waren lange Zeit ein Rätsel,
da in den 1950er Jahren (so zunächst die vage zeitliche Einordnung des Unfalls) diese Gegend nur sehr
spärlich von einigen Holzfällern bewohnt war und es zunächst keine Zeitzeugen mehr gab.
Spätere Nachforschungen ergaben dann 2014, dass die Zugentgleisung im Jahr 1956 passiert sein soll.
Grund war wohl eine Überladung der Waggons in Kombination mit zu hohem Fahrtempo, was die Waggons aus den
Gleisen springen ließ. Und da liegen sie seitdem vertreut im Walt, zerbeult, verzogen, zerrissen -
und bunt mit Graffiti besprüht. Der Wanderweg dorthin ist weder lang noch schwer und es gibt eine hübsche
kleine Hängebrücke zu überqueren. Hier steht auch eine Bank, auf der man bequem auf andere warten kann,
die noch ewig fotografieren und nach Geocaches suchen, s. Foto aus unserer Serie "Einer wartet immer" ... ;-)
Diesmal mussten gar zwei warten und ich muss sagen: Max's Los war noch das Bessere!

 

Steinmännchen Inuksuk am Ortseingang

Überbleibsel der Olympischen Winterspiele von 2010

Hängebrücke zum Train Wreck

 

Einst entgleiste Güterzugwaggons im Wald

 

 

 

 

 

"Einer wartet immer" - Oder auch mal zwei ... :-D

 

 

Erwähnenswert sind noch zwei schöne Wasserfälle - die 70 m hohen Brandywine Falls und die dreistufigen,
43 m hohen Alexander Falls. Eine lokale Geschichte besagt, dass Ersterer seinen Namen zwei
Landvermessern verdankt, die einst bezüglich der Höhe des Wasserfalls
um eine Flasche Brandy gewettet hatten.

Last but not least gibt es nahe des Ortes mit dem Lost Lake Park noch einen schönen Park zum
Spazierengehen, Wandern und Radeln sowie einen gleichnamigen See. Dieser hat auch eine schöne
Liegewiese zum Sonnen und ja - ich hab's gewagt und war Schwimmen. :-) Das Wasser war frisch,
über 20°C auf keinen Fall, aber schön klar und es platschte ab und an ganz gut darin.

 

 

Brandywine Falls

Alexander Falls

 

 

Blick auf den "Schwarzen Stoßzahn"

Sonnenwiese am Lost Lake 

Lost Lake: Bank aus Skiern 

 

 

                                    Diademhäher am Seeufer

Auf zum Schwimmen im Lost Lake

 

 

 

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