Glenorchy, Paradise & Umgebung  

 

 

 

Die Glenorchy-Paradise-Road ist zwar erstmal noch asphaltiert, doch dieser Luxus währt nur
auf ca. 8 km und endet kurz hinter der einspurigen Brücke über den Rees River.
Der Weg ins Paradies ist leider nicht asphaltiert, sondern eine holprige Schotterpiste
inklusive einem engen, kurvigen Waldstück sowie mindestens einer Wasserdurchquerung.
Wir haben das Auto irgendwann stehen lassen und sind einfach ein paar km zu Fuß weiter gewandert,
was auch sehr schön war, um die Stille und ländliche Idylle zu genießen.
Somit kamen wir aber leider auch nicht bis ganz an's Ende der Schotterpiste, dafür hätte es
dann doch einen 4x4 gebraucht. Zwar fahren auch einige Touristen mit normalen 4x2 PKWs und
Campervans hier durch, aber das muss jeder für sich entscheiden, diese Fahrzeuge sind halt nicht
für Schotter, Schlamm und Wasser gebaut und selbst im Paradies kann einem durchaus plötzlich
auch mal ein LKW entgegenbrausen, dann wird’s insbesondere auf der Waldstrecke lustig.

Aber was ist dieses Paradise nun eigentlich?
Warum wollen so viele dort hin und was gibt es dort Besonderes zu sehen?
Tja, im Prinzip nicht viel. Das Ortsschild, ja. Aber eigentlich gibt es keinen richtigen Ort, kein Café o.ä.
Aber gerade deswegen wiederum viel: Viel ländliche Idylle mit Schafen, Rindern, Bergen, einem Fluss
und stiller Abgeschiedenheit. Letztendlich ist es das alles in Kombination - nicht umsonst ist Paradise -
wie auch bereits zuvor bei Glenorchy erwähnt - ein beliebter Film-Drehort.
 

Bilder zum Vergrößern bitte jeweils anklicken! 

 

 

 

Einspurige Brüke über den Rees River ...

 

... aktuell etwas ausgetrocknet

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Insgesamt gibt es rund um Glenorchy knapp 20 Wanderrouten, von kurzen Walks
über halb- bzw. eintägige Touren bis hin zu mehrtägigen Wanderungen.
Die bekannteste, mehrtägige Wanderung und einer der Great Walks Neuseelands ist der
Routeburn Track. Schade für uns war, dass genau diese Strasse zum Routeburn Track sowie
zum Lake Sylvan aufgrund von Schäden durch einen Sturm, der in der Woche vor unserem Aufenthalt
weitläufig sein Unwesen getrieben hatte, gesperrt war.
Ebenso gesperrt waren die entsprechenden Wanderwege, aber auch der Milford Sound und dessen
Zubringerstraße von Te Anau, was zwar diesmal nicht unser Ziel war, vielen anderen Touristen
die Reiseplanung aber durchkreuzt hat. In Neuseeland muss man neben Erdbeben
eben leider auch mit unvorhersehbaren Wetterbedingungen rechnen, die die Sperrung von
Strassen und Wanderwegen nach sich ziehen können.

Was uns vorher leider auch nicht so klar war ist die Tatsache, dass nach Glenorchy fast alles
nur über schmale Schotterpisten erreichbar ist - ohne einen 4x4 ist man relativ aufgeschmissen -
ausser man fährt trotzdem volles Risiko mit dem gemieteten 4x2.
So mussten wir für uns gut erreichbare Alternativen finden, was widerum bedeutete, dass wir
uns richtungsmäßig wieder mehr nach Queenstown orientieren mussten. Schade, aber da kann man
nichts machen. Alternativen fanden wir - wodurch wir die Scenic Road entlang des Sees
letztendlich insgesamt ca. 10x gefahren sind ... Na, es gibt Schlimmeres ;-)
Diese Strecke ist einfach traumhaft! <3

Und so wanderten wir neben unserem kleinen Ausflug ins Paradies und dem Glenorchy Lagoon Walkway
noch den Mt. Judah Track, Diamond Creek Track, Mt. Crichton Loop Track sowie den Bob's Cove Track,
genossen einen Tag in Queenstown und fuhren auch mal mit der Seilbahn anstatt zu Fuß zu gehen.

Der Mt. Judah Track ist, wenn man ihn ganzer Länge geht, hin und zurück eine ca. 15 km lange
mittelschwere Bergwanderung entlang eines alten Bergwerksweges. Man kommt unterwegs an einigen
alten Bergwerkshütten und -gebäuden vorbei, ebenso stösst man noch auf alte Loren-Schienen,
altes Bergwerksgerät und einstige Mineneingänge, die man heute jedoch besser nicht mehr betritt.
Abgebaut wurde hier seinerzeit Scheelit. Noch nie gehört, aber laut Infotafel ist es ein Wolframerz.

 

 

 

 

Unterwegs auf dem Mt. Judah Track

 

 

 

Einstige Bergwerkshütten, ...

... altes Gerät ...

... und stets schöne Ausblicke

 

 

Am Abgrund

Schienen ins Nichts 

 

 

 

 

 

Keine Wanderung, sondern einfach ein Stopp an der Brücke über den Dart River, und man kann
einen weiteren bekannten LOTR-Drehort erkennen: Isengard.

 

 

Brücke über den Dart River ...

... und das größtenteils freiliegende Geröllbett ...

... des Flusses

 

 

Isengard mit Fluss ...

... und Schafweiden

 

 

 

Auf dem weg nach Isengard kann man noch eine kleine Wanderung entlang des Diamond Creek
zum Lake Reid einlegen. Da es keinerlei Steigung gibt, ist dieser Weg für fast jeden geeignet,
allerdings darf man hier nichts Spektakuläres erwarten.

 

 

 

Idylle und Stille

 

 

 

 

 

Lake Reid

 

 

Fast schon wieder in Queenstown gibt es einen schönen, etwa einstündigen Spaziergang an Bobs Cove.
Je nach Laune kann man diesen auch zu einer 2-4-stündigen Wanderung ausweiten, indem man auf
dem 12-Mile-Track (LOTR: Ithilien camp) weiter wandert. Die Twelve Mile Delta Camping and
Picnic Area verfügt übrigens auch über mehr Parkmöglichkeiten als Bobs Cove, dazwischen
gibt es einen weiteren, großen Parkplatz am Startpunkt des Mt. Crichton Loop Tracks.

 

 

 

Bobs Cove 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nicht weit von Bobs Cove gibt es auch eine schöne Rundwanderung auf dem Mt. Crichton Loop Track.
Dieser führt nicht all zu steil bergauf durch schönen Wald (einige joggen hier auch),
dazu gibt es einen einstigen Goldgräbertunnel, eine sehr einfache Goldgräberhütte
(in der man auch übernachten kann) und einen Wasserfall zu sehen. Oben belohnt ein kleiner
Abstecher mit einem tollen Blick auf einen weiteren kleinen Bergsee, den Lake Dispute,
zur Linken und den Lake Wakatipu zur Rechten. Man kann den Rundweg entweder wie vorgesehen
fortsetzen oder auch den Lake Dispute Walkway als Rückwegoption nutzen.

 

 

 

 

 

 

Einstiger Goldgräbertunnel

 

 

Wasserfall am 12 Mile Creek

 

Sam Summers Goldgräberhütte

 

 

 

Lake Dispute und Lake Wakatipu

 

 

"Schöner Wohnen" am Lake Wakatipu 

 

 

 

 

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