Paris 2022 |
Diesmal lag unser letzter Paris-Besuch zwar noch gar nicht so lange zurück,
aber für einen Paris-Besuch gibt es ja immer gute Gründe, und diesmal war es das
Geburtstagsgeschenk für meine Mutter. Dazu war ja auch noch eine Sache offen:
Der Brunnen im Jardin du Luxembourg, der 2020 nicht an seinem Platz war, da er restauriert wurde.
So waren wir also mal wieder ein paar Tage in Paris, dieses Mal zu dritt und mit dem Anspruch,
dass wir eine Wohnung mit zwei Schlafzimmern und einem Balkon mieten wollten, damit wir abends auch
"zuhause" noch schön zusammensitzen können. Wie sich herausstellte, ist es nicht einfach,
mit diesen Kriterien in Paris etwas einigermaßen Bezahlbares zu finden. Wir mussten ziemlich weit
rausgehen in den Nordosten der Stadt, genauer gesagt ins 19. Arrondissement Buttes-Chaumont, um
eine passende Wohnung zu finden - aber egal, die Metro fährt hier ja wirklich in einem Takt,
von dem wir daheim nur träumen können, also alle paar Minuten, von
daher hatten wir kein Problem, "jwd" zu wohnen.
Die Wohnung passte uns dann auch ganz gut, auch wenn man dazu sagen muss, dass
das Gebäude ein Hochhaus
mit 24 Etagen war (wir waren in der 12.) und der Ausblick eben hauptsächlich die Wohnblöcke in dieser
Gegend beinhaltete. Doch quasi nebenan gab es noch den hübschen Park Buttes-Chaumont, den ich noch nicht
kannte und den ich gerne sehen wollte, da dies ein wichtiger Schauplatz in den
"Subutex-Romanen" von
Virginie Despentes ist (sehr zu empfehlen als Paris-Lektüre!).
(Bilder zum Vergrößern bitte jeweils anklicken)
Balkon mit Blick auf's Häusermeer im 19. Arrondissement ... |
... mit Eiffelturm und Tour de Montparnasse in der Ferne ... |
... und dem Parc des Buttes-Chaumont in direkter Nachbarschaft |
Der 1867 zur Weltausstellung unter Napoleon III. eröffnete Parc des Buttes-Chaumont ist mal wieder eines der weniger
bekannten Kleinode der Stadt, das sich bei den Parisern aber großer Beliebtheit erfreut, da der Park
über eine abwechslungsreiche Landschaft mit Hügeln, steilen Felsen, einem See, Hängebrücken, Baumbewuchs und
großen Liegewiesen verfügt. Dabei ist interessant zu wissen, dass hier nichts natürlich ist, sondern das
gesamte Landschaftsbild in mühevoller Arbeit von Menschenhand konstruiert und geformt wurde.
Ursprünglich war hier nämlich eine überaus gruslige Gegend am Rande einer Müllkippe mit Steinbrüchen,
Abwassergruben und Abdeckereien. Schön, dass man dann eines Tages die Idee hatte, die Gegend mit
der Anlage eines Parks wieder aufzuwerten und damit auch den Bewohnern des Viertels etwas Gutes zu tun.
In ihrem nördlichen Teil wird die nierenförmige Parkanlage in einem steilen Tal von der 1993 stillgelegten
Eisenbahnringlinie "Petite Ceinture" durchquert, um dann wieder in Tunneln zu verschwinden. Weitere sehr
interessante Infos zum Park gibt es
hier.
Im Park gibt es u.a. auch drei Lokale, u.a. das "Rosa Bonheur", das ebenfalls in den Subutex-Romanen
eine Rolle spielt und mit seinem Biergarten auch in der Realität ein beliebter Treffpunkt ist.
Rosa Bonheur (1822-1899) war übrigens eine Tiermalerin mit interessanter Biographie.
Rotunde auf der Île du Belvédère |
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Hängebrücke und Felsnadel à la Étretat |
Die 65 m lange Hängebrücke von Gustave Eiffel |
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Weite, teils sehr steile Liegewiesen |
Das beliebte "Rosa Bonheur" mit Biergarten |
Stillgelegte Bahngleise der "Petite Ceinture" |
Ebenfalls ganz in der Nähe unserer Wohnung waren die Kanäle des Nordostens von Paris.
Hier sind wir zwar auch schon letztes mal gewesen, aber im Sommer ist es hier immer schön, zumal
durch die "Paris-Plages-Events" auch viel los ist und man schön am Ufer bummeln
oder ein Getränk genießen kann. Über den Canal de l'Ourcq führt die einzige noch verbliebene
Hubbrücke von Paris, die wir nach etwas Live-Musik auf dem Square Serge Reggiani auch
in Aktion sehen durften, als sie für die Durchfahrt eines Ausflugsboots hydraulisch angehoben wurde.
Le Bassin de la Villette |
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Live-Musik an der Église Saint-Jacques-Saint-Christophe |
Hubbrücke Pont Levant de Crimée über dem Canal de l'Ourcq |
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Das wunderschöne Architektur-Ensemble bestehend aus Grand Palais, Petit Palais, Pont Alexandre III
und Ivalidendom haben wir bereits bei unserem letzten Paris-Besuch bestaunt. Coronabedingt waren
damals beide Gebäude geschlossen gewesen, der Grand Palais ist aktuell auch wieder geschlossen
wegen bis 2024 andauernden Renovieungsarbeiten. Aber der Petit Palais hatte geöffnet und wir freuten
uns, endlich auch mal einen Blick hineinwerfen zu können.
Das Gebäude wurde zur Weltausstellung 1900 als Ausstellungspavillon eröffnet und beherbergt heute das
städtische Museum der schönen Künste mit seinen Sammlungen von der Antike bis zum Beginn des
20. Jahrhunderts. Der Eintritt ist frei, von daher lohnt sich bei Zeitmangel auch ein Kurzbesuch,
zumal der Innenhof auch eine herrliche Oase der Ruhe mit einem kleinen Café ist.
Ausblick vom Pont Alexandre III |
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Invalidendom |
Petit Palais
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Eingangstor des Petit Palais |
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Vom Petit Palais ging's auf einen kleinen Bummel auf die Champs-Élysées.
Da wir den französischen Nationalfeiertag knapp verpasst hatten, erstrahlte der
Prachtboulevard noch ganz im blau-weiß-rot beflaggten Gewand, ebenso der Arc de Triomphe.
Da an diesem Tag ca. 40°C im Schatten herrschten, war es für die Konsumhungrigen sicher
nicht angenehm, in der Warteschlange vor den Konsumtempeln ihrer Wahl in der
prallen Sonne anzustehen. Immerhin verteilte Louis Vuitton weiße Schirme zum Schutz
vor der Sonne an seine potenzielle Kundschaft.
Champs-Élysées und Arc de Triomphe in voller Beflaggung |
Konsumtempel und beschirmte Warteschlange |
Minion vor Cartier |
Kein Paris-Besuch, ohne zumindest mal kurz am Eiffelturm vorbeizuschauen, dafür ist er einfach zu beeindruckend.
Auf dem Trocadéro und den Champs-de-Mars ist auch immer gut was los, so dass ich hier immer wieder sehr
gerne durchspaziere.
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--> Jardin du Luxembourg, Notre-Dame, Catacombes
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