Moshi

Von Arusha fuhren wir mit dem öffentlichen Bus nach Moshi, Fahrzeit nur etwa eine gute Stunde. Busfahren in Afrika ist immer interessant, meist zwar etwas eng, zuweilen auch unbequem und holprig, dafür aber reist man in einem Mikrokosmos aus unterschiedlichen Volksgruppen durch schöne Landschaften und kleine Orte.

Das Städtchen Moshi schmiegt sich an die südlichen Ausläufer des Kilimanjaro und bietet im Vergleich zum quirligen Arusha eine entspannte Atmosphäre. Es gibt einen netten, unaufgeregten Markt, zwei gemütliche Cafés mit hervorragendem Capucchino und kleinen Leckereien sowie einige gute Essensoptionen indischer Prägung. Der Kilimanjaro war leider die ganze Zeit über in dichte Wolken gehüllt, darum hier lediglich ein altes Bild:

(Bilder zum Vergrößern bitte jeweils anklicken)

Verkäufer am Busbahnhof

Dominierende Ethnie der Region ist die Volksgruppe der Chagga, die rund um das Bergmassiv lebt und Landwirtschaft betreibt. Hauptanbaufrüchte sind Kaffee, Bananen und Mais. Seit hunderten von Jahren leiten die Chagga-Bauern mittels eines Bewässerungssystems das Wasser vom Berg auf ihre Felder. Da das Gefälle dieser schmalen Kanäle oft nur sehr gering ist, entstand einst der Mythos vom bergauf fließendem Wasser am Kilimanjaro.

Unsere kleine Wanderung führte uns auf schmalen Trampelpfaden die unteren Hänge des Kili hinauf und hinunter, mitten durch die schöne Bergwelt mit ihrem dichten Grün, rauschenden Bächen, malerischen Wasserfällen, intensiv genutzten Anbauflächen und den Häusern der Chagga. Höhepunkt war ein unglaublich bunter Markt, wo wir in den Genuss des lokalen Bananenbiers und einer verstärkten Version namens Raha (Swahili: Freude) kamen. Letzteres schmeckte uns ganz gut, das normale Bananenbier dagegen ist nicht ganz so doll mit seiner porridgeartigen Konsistenz, aber ein Schlückchen geht immer.