Berlin 2022
Stadtbummel & Midnight Oil

 

 

Jetzt sind wir doch nochmal viel schneller als ursprünglich gedacht erneut für ein verlängertes Wochenende
nach Berlin gekommen! Und Grund war auch diesmal wieder ein kulturelles Ereignis:
Das Open-Air-Konzert der australischen Band Midnight Oil im Rahmen ihrer letzten internationalen Tour
am 04. Juli 2022 in der Zitadelle Spandau.
Endlich habe ich diese Band mal live erleben dürfen und ich kann nur sagen: Das Konzert hat gerockt!

Natürlich sind wir aber auch wieder kreuz und quer durch die Stadt gefahren und gebummelt –
einfach immer wieder schön und interessant hier!
Eigentlich hatte ich gar nicht bzw. nicht viel fotografieren wollen, da ich ja einiges bereits auf
unseren vorigen Berlin-Besuchen fotografiert habe. So hatte ich die große Kamera auch gar nicht dabei
(wie schön: endlich mal leichteres Gepäck!), lediglich die kleine Coolpix und halt Handys.
Durch einige virtuelle Geocaches, bei denen fotografiert werden musste, kam ich dann aber doch mehr
zum Fotografieren und wenn man schon mal dabei ist ... ;-)

Im Folgenden ein paar Eindrücke, wobei sich auch einiges von früheren Besuchen wiederholt, aber es ändert
sich ja doch auch immer so manches, nicht nur das Wetter (zuletzt waren wir ja im Herbst dort).

 

(Bilder zum Vergrößern bitte jeweils anklicken)

 

 

Zuerst hat es uns mal wieder nach Kreuzberg verschlagen, wo gerade das Kreuzberg-Straßenfestival
mit vielen bunten Ständen, Live-Musik und Essen aus aller Welt stattfand.
Wir bummelten ein bisschen auf und ab und suchten uns dann mit einem Bierchen in der Hand ein Plätzchen
im hiesigen Viktoriapark, was gar nicht so einfach war, da Schattenbänke an diesem heißen Sommertag
äußerst beliebt waren. Etwas weiter oben wurden wir dann fündig und konnten endlich mal sitzen, trinken
und den anderen bei der Sitzplatzsuche zuschauen. ;-)

Der Viktoriapark bildet mit dem 66 m hohen Kreuzberg die höchste natürliche Erhebung der Stadt.
Auf seiner Spitze steht das Nationaldenkmal, das König Friedrich Wilhelm III von 1818-1821 erbauen ließ.
Von oben hat man einen guten Ausblick, aber da Berlin ja eine Skyline fehlt, gibt es wenig, was den Blick lange hält.
Der 1891 angelegte, 24m hohe Wasserfall führte leider gerade kein Wasser - wie leider auch fast sämtliche Brunnen
derzeit in der Stadt. Angeblich ist gut ein Drittel der Berliner Brunnen defekt und steckt im Sanierungsstau.

 

Ausgetrockneter Wasserfall und Nationaldenkmal






mit Ausblick auf den Fernsehturm

 

 

Ich musste erstmal in den alten Berlin-Bildern kramen, um herauszufinden, wann wir damals die East Side Gallery
besucht haben. Die Antwort lautet: 2008! Wow. Also nichts wie auf und hier nochmal vorbeischauen, was sich
im Lauf der vielen Jahre verändert hat. Viele der alten Kunstwerke gibt es inzwischen nicht mehr, dafür
sind aber zahlreiche neue hinzugekommen und Altes bzw. mit Geschmier Verschandeltes wurde wieder aufgepeppt.
Hier kann man also ruhig öfters vorbeikommen, das Kunst-Projekt bleibt in Bewegung, sehr schön!
Ich habe lediglich ein paar Bilder hier gemacht, einige aus dem Jahr 2008 gibt es ja bereits hier.
Von ein paar, die mir besonders gefallen haben, habe ich mir die Titel gemerkt und dazugeschrieben.

Von der East Side Gallery sind wir dann weiter gegangen zur hübschen Oberbaumbrücke, haben selbige überquert
und sind weiter bis Kreuzberg / SO36 spaziert. Ich glaube, hier müssen wir beim nächsten Mal Berlin
wieder wohnen. Ich mag dieses Viertel sehr, insbesondere die Oranienstraße.
Dort saßen wir dann vor einer "Trinkhalle" (wie man im Ruhrgebiet sagen würde), die kleine Tische und Bänke
draußen auf dem Gehweg stehen hatte, und ließen das bunte Völkchen an uns vorüberziehen.
Es sind durchaus gewisse Parallelen zu Köln erkennbar - aber nein: Hier ist alles noch extremer.

 

 

East Side Gallery

"Worlds People"

"Amour Paix"

 

"Marionetten eines abgesetzten Stücks"

Diese Stelle war beim letzten Besuch noch so



"Es geschah im November", damals so

"Die Beständigkeit der Ignoranz" 

Floating Lounge am Spreeufer

Hostel-Boot 

 

 

Oberbaumbrücke

 

 

 

Blick zum Fernsehturm

 

 

 

Unser Reigen kreuz und quer durch die Stadt führte uns auch nochmals zum Checkpoint Charlie, noch in guter Erinnerung von
unserem Besuch 2021. Ok, hab ich letztes Mal noch zwei amerikanische Jungs an dem dort
ausgestellten Mauerrest fotografiert, war ich mir diesmal nicht zu schade für ein kleines Posing, zumal ich
mich für einen virtuellen Cache ohnehin ablichten lassen musste. Hier wird übrigens unübersehbar und wie derzeit
überall in der Stadt, v.a. an öffentlichen Gebäuden, Flagge gezeigt:
Die ukrainische Fahne. Wir finden es gut, dass dadurch der schreckliche Krieg Russlands
gegen die Ukraine in unserem Bewusstsein präsent bleibt und nicht in Vergessenheit gerät. Slava Ukraini!
Es darf nicht nur nie wieder Mauern zwischen Menschen geben, sondern auch
keinen brutalen Angriffskrieg auf ein friedliches Land!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Natürlich sind wir auch wieder ein bisschen durch Berlin Mitte spaziert.
Hier gibt es einfach so viele schöne Bauwerke und Plätze, z.B. den Gendarmenmarkt, den
Französischen Dom, Bebelplatz, Berliner Dom u.v.m. Durch einen virtuellen Geocache
wurde ich auch auf ein Mahnmal auf dem Bebelplatz aufmerksam, das ich sonst übersehen hätte
bzw. das ich bei Besuchen zuvor bereits übersehen habe: Das Denkmal zur Erinnerung an die
Bücherverbrennung von 1933.
Es besteht aus eine Glasplatte im Boden mit Blick auf einen unterirdischen Raum unter dem
Bebelplatz mit weißen Wänden und leeren Regalen, die Platz für 20.000 Bücher bieten und
deren Vernichtung symbolisieren sollen. Auf einer Bronzeplatte ist folgendes Zitat von Heinrich Heine
von 1920 zu lesen, das später zur bitteren Wahrheit wurde:

„Das war ein Vorspiel nur,
dort, wo man Bücher verbrennt,
verbrennt man am Ende auch Menschen.“

Leider ist die Platte derzeit sehr zerkratzt und undurchsichtig - anscheinend hat Berlin auch hier
gegen einen weiteren Sanierungsstau anzukämpfen. Außerdem knallte gerade die Sonne senkrecht von
von oben, von daher leider kein Foto und ich verweise auf Wikipedia.
Stattdessen noch zwei weitere Gebäude mit ukrainischen Fahnen plus den Fernsehturm mit der "Rache des Papstes".

 

Ukrainische Fahne und "die Rache des Papstes"

Berliner Dom und Fernsehturm mit "Rache"

 

Altes Museum mit ukarinischer Fahne

 

 

 

 

 

 

Last but not least zum ursächlichen Grund dieser erneuten Berlin-Reise: Dem Konzert von Midnight Oil. <3

Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass die Kerls tatsächlich nochmal auf internationale Tour gehen würden,
sind sie doch inzwischen auch nicht mehr die Jüngsten und der Weg von Australien ist weit.
Umso überraschter war ich, als ich von der Tour und diesem Konzert in Berlin erfuhr: Vancouver, L.A.,
Chicago, Toronto, N.Y., ... (nur um einige Konzertorte zu nennen) - BERLIN! Wow. Ich glaube, ich war die erste,
die sich online Tickets gekauft hat. Im Nachhinein sogar falsch, denn später wurden noch Brüssel und Utrecht
nachnominiert ... Aber ok, wer will schon nach Utrecht, wenn man nach Berlin kann, ist ja nicht viel weiter ... ;-)

Jedenfalls war ich sehr gespannt und letztendlich begeistert von allem an diesem Abend:
Von der schönen Location der Zitadelle Spandau, dem perfekten Wetter und natürlich von der Band selbst, die
immernoch mit unglaublicher Energie musikalisch abrockt und eine Set List bot, die kaum Wünsche offen ließ
bei der Menge an guten Songs, die diese tolle Band seit ihrem Bestehen 1976 zu bieten hat!

Eine interssante Variante gab es bei "Short Memory": Hier spielte die Berlinerin Carolina Eyck das mir bislang unbekannte, 1920 erfundene elektronische Musikinstrument Theremin.
Es ist das einzige verbreitete Musikinstrument, das berührungslos gespielt wird und dabei direkt Töne erzeugt. Spooky.

Wer von den "Oils" nur "Beds are burning" kennt, dem kann ich nur sagen: das ist lediglich eine Spitze eines gewaltigen
Eisberges! Die Band hat 1978 zielich punkrockig begonnen, man rechnet sie danach aber dem
Alternative, Indie oder Surf Rock zu. Das Album "Diesel and Dust" von 1987 mit besagtem Welthit war dann der größte
kommerzielle Erfolg der Band, der Sound war inzwischen etwas massentauglicher geworden, zugleich
aber waren die Texte politischer geworden (Umgang mit Aborigines bzw. Ureinwohnern generell,
Krieg, Umweltzerstörung, Klimawandel). Es gibt tatsächlich kein einziges Liebeslied von der Band! - Nicht, dass
ich das vermisse, aber ist schon eher ungewöhnlich.
Aber lange Rede, kurzer Sinn (kann man ja alles anderweitig nachlesen oder die Mucke hören):
Ich hatte ein tolles Live-Erlebnis, zwei Stunden Tanzen und Hopsen - YEAH! -
darum auch nicht wirklich Zeit für Fotos. :-)

Hier noch ein paar Links von Konzertausschnitten auf youtube -
Dazu vorab als Info:

Der erste Link war auch der Konzertauftakt mit "Nobody's Child" (2022)

Der zweite Link: "Truganini" (1993) - ein schöner Song mit Text zum Thema Aborigines / australische Geschichte

Das erste Lied im 3. Link: "Don't wanna be the one" (1981) = einer meiner Lieblinge

Die letzte Zugabe ... - yeah, auch eins meiner Liebsten, nicht ganz so rockig, aber schön mit Saxophon:
"What's so funny 'bout Peace, Love and Understanding" (Cover, 1987 / urspr. 1974 von Nick Lowe),
ein Lied, das sehr gut in diese düstere Zeit passt

 

Midnight Oil – Zitadelle Spandau 04.07.2022 - Nobody’s Child

 Midnight Oil, Zitadelle- Berlin Spandau 04.07.2022 Part I

Midnight Oil, Zitadelle Spandau, Berlín 4-07-2022

Midnight Oil Berlin Zitadelle 04.07.2022 - Zugabe...

 

 

 

 

 

 

Zitadelle Spandau

 

 

"... This is something I will remember ..." *träller*

 

 

 

 

 

Schon bei unserer Ankunft hatten wir in der Straße unseres Hotels die Spätzlerei Repke entdeckt
und ich hab direkt gesagt: Spätestens am letzten Tag muss ich hier die Spätzle mit Linsen und Wiener Würstchen essen!
Gesagt, getan. Am Tag der Abreise hatten wir noch Zeit für einen Mittagstisch, der auch noch unschlagbar günstig war -
und super lecker! Hier würden wir locker nochmal hingehen - es gibt ja auch noch diverse
Kässpätzle- und Maultaschengerichte!

 

Spätzlerei Repke, Bleibtreustraße

Linsen & Spätzle vs. Königsberger Klopse

Benachbarte Grundschule mit Peace-Bildern <3

 

 

Und dann ging's auch schon wieder zurück - es war mal wieder ein sehr schöner Berlin-Besuch!

 

Berliner Hauptbahnhof

#StandWithUkraine

Rückblickend zurück in Köln

 

 

Hier geht's zur Startseite Berlin -->

 

 

 

Impressum und Datenschutzerklärung