Myanmar / Burma

 

 

   

 

   
 

 
   

 

 

   
   

 

   
 

Nachdem wir bereits einiges von Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam gesehen hatten, interessierte uns seit längerem schon auch Myanmar bzw. Burma, wohin wir nach reiflicher Überlegung aufgrund der dort vorherrschenden politischen Lage im Februar 2007 geflogen sind. Besonders gefreut hat uns dabei, dass wir unsere gemeinsame Freundin Kerstin überzeugen konnten, nachzukommen und ein Stück weit zu dritt durch dieses schöne Land zu reisen.

Im Gegensatz zu seinem östlichen Nachbar Thailand geht es in Myanmar noch vergleichsweise beschaulich und "ursprünglich" zu, auch was die Touristenzahlen betrifft. Die Ursache dafür ist leider in der unerfreulichen politischen Situation zu sehen: Staatliche Willkür, Mißachtung von Menschenrechten, Korruption, Mißwirtschaft, etc. durch die immer noch herrschende Militärdiktatur machten das rohstoffreichste Land der Region (Erdöl, Erdgas, Teakholz, Diamanten, Minerale) zu einem der Ärmsten. Dennoch ist das Land wunderschön und seine Menschen sind trotz allen Widrigkeiten unglaublich freundlich und liebenswürdig.

Da wir leider "nur" 3 Wochen Zeit hatten, um einen Teil Myanmars etwas kennen zu lernen, bewegten wir uns auf unserer Rundreise in etwa auf der klassischen Route derer, die zum 1. Mal das Land bereisen (es gibt etliche No-go-areas):

Yangon - Inle See - Mandalay - Bagan - Pyay - Ngapali Beach - Yangon

Im Voraus haben wir lediglich den Hin- & Rückflug mit Qatar Airways sowie die ersten Nächte in Yangon gebucht - und Tickets für einen Ballonflug über den Pagoden von Bagan reserviert.

"Typisch Myanmar", das sind für uns rückblickend - unter vielen Eindrücken - Betel kauende Männer in um die Hüften geschlungenen Longyis, Frauen und Kinder mit gelber Thanakha-Paste in ihren Gesichtern, rot gewandete Mönche mit ihren Kalebassen in den Armen, unzählige Ochsenkarren und noch mehr Pagoden - viele davon golden in der Sonne glänzend, während andere in einsamen Berglandschaften wie weiße Zähne Buddhas aus der Landschaft herausblitzen. - Aber auch die bedrückten Gesichter der Straßenarbeiter jeglichen Alters und Geschlechts am Wegrand (Zwangsarbeits-Problematik), die teilweise sehr bescheidenen Lebensverhältnisse sowie erhebliche Infrastrukturdefizite.

Verglichen mit dem benachbarten Thailand ist in Myanmar vieles noch sehr rudimentär.
So muss z.B. die elektrische Stromversorgung vielerorts durch laut ratternde Generatoren unterstützt werden (v.a. in Mandalay sehr auffällig), mit Stromausfällen und Spannungsschwankungen muss stets gerechnet werden und der Zustand der Straßen ist oftmals übel: Viel zu schmal, eine kaum bzw. nicht (mehr) vorhandene Teerdecke, unzählige Schlaglöcher. Für einen 4WD kein Problem, doch gibt es im Land so gut wie keine. So schlichen bzw. hoppelten wir in alten Toyota Corollas (etwa aus den 80ern) durchs Land, wobei kilometermäßig nicht allzu große Etappen zu Tagesreisen wurden (Inle-See – Mandalay: 10 Stunden; Bagan – Pyay: dito; Pyay – Ngapali: 9 Stunden) und am Abend waren wir und unser Gepäck stets von oben bis unten eingestaubt. Aber das ist halt Reisen ;-)

Landschaftlich am schönsten fanden wir den Inle-See und die einsamen Berglandschaften des Shan-State. Vor allem die eintägige Bootstour auf dem See ist ein Erlebnis: Einbeinfischer, schwimmende Dörfer und Gärten, Märkte, Handwerk, Pagoden, Zedis, ...
Weiteres highlight unserer Reise war zweifelsohne die Ballonfahrt über den Pagoden von Bagan beim Sonnenaufgang - ein unvergessliches Erlebnis, wenn auch nicht unbedingt günstig (im Vergleich zu Ballonfahrten in Ostafrika aber wieder doch). Schön waren aber natürlich auch die erholsamen Strandtage am wunderschönen ruhigen Ngapali Beach.

Schönstes kleines Souvenir, das wir uns mitgebracht haben, sind 2 hübsche Shan-Messer, wobei wir eines direkt beim Schmied in einem der schwimmenden Dörfer auf dem Inle-See erstanden haben.

Fazit: Es war eine tolle und interessante Reise in ein Land, dessen Bewohnern man eine möglichst rasche Veränderung der bestehenden Verhältnisse von ganzem Herzen wünscht. Als Reiseziel möchten wir es vor allem denjenigen ans Herz legen, die sich für asiatische Kultur und Lebensweise interessieren und sich mit dem Land und seiner Situation auseinander setzen möchten - Myanmar ist nichts für völlig unbedarft Reisende bzw. kein "Nur-Spaß-Urlaub" wie man ihn z.B. in Thailand machen kann (bzw. sollte es nicht sein).

 

Ein schöner, informativer Reisebegleiter war uns das Buch "Pilgerreise Myanmar" von Ma Thanegi. Darin fanden wir auch folgendes burmesisches Sprichwort, das wir in Bezug auf die in Myanmar allgegenwärtige enge Verknüpfung von Pagoden und Verkaufsständen sehr zutreffend fanden:

"Beim Huldigen in der Pagode nach Schildkröteneiern Ausschau halten."

 

 

 

  Reiseverlauf:

 

05.02. Flug mit Qatar Airways über Doha nach Yangon
06./07.02. Yangon; Unterkunft: Beautyland Hotel II
08.02. Flug nach Heho, Fahrt nach Nyaungshwe am Inle-See; Unterkunft im Teakwood Guesthouse
  09.02. Fahrt nach Kalaw und Pindaya  
10.02. Bootstour auf dem Inle-See: Einbeinfischer, Stelzendörfer, Markt und Pagoden von Indein, Handwerk, Bootsregatta, schwimmende Gärten und springende Katzen
  11.02. Fahrt nach Mandalay durch die Shan-Berge; Unterkunft: Sabai Phyu Hotel  
  12.02. - 14.02. Mandalay - Stadtbummel, Trishaw-Fahrt, Königspalast, Handwerk, Taxitour in die nähere Umgebung  
  15.02. Bootsfahrt nach Bagan mit Malikha River Cruises (ca. 6,5 Stunden) mit einstündigem Zwischenstopp in einem kleinen Dorf am Ufer des Irrawaddy (Yantabo Village); in Bagan dann Treffen mit Kerstin am Flughafen; Unterkunft in Nyaung U im New Heaven Hotel  
  16.02. Bagan/Nyaung U - Shwezigon Pagode und Fahrradtour nach Alt-Bagan mit diversen Pagodenbesichtigungen  
17.02. Ballonfahrt über Bagan zum Sonnenaufgang und weitere Pagodenbesichtigungen per Pferdekutsche bis zum Sonnenuntergang
  18.02. Ausflug zum Mt. Popa  
  19.02. Autofahrt nach Pyay; Unterkunft im Smile Motel  
  20.02. Weiterfahrt durch die Berge zum Ngapali Beach; Unterkunft: Silver Beach Hotel  
  21.02. - 26.02. Ngapali Beach; Unterkunft: Linn Tha Oo Lodge  
  27.02. Flug nach Yangon und Abschied von Kerstin; Unterkunft im Golden City Hotel  
  28.02. Yangon  
  01.03. Rückflug :-(  

 

   

Kerstin, Max, Silke auf Ballonfahrt über Bagan

   

 

 

---> Yangon

 

Inle-See

 

Pindaya und Shan-Berge

 

  Mandalay

 

 

Bagan

Mt. Popa Ngapali

 

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