Kamerun

Anreise - Yaoundé - Maroua

 
 
   
 

Anreise und Ankunft in Yaoundé

Unser Flug nach Kamerun verlief leider völlig anders als geplant:
Nur wenige Minuten vor dem Boarding am frühen Morgen wurden wir über eine Lautsprecheransage
darüber informiert, dass unser Lufthansaflug nach Brüssel, von wo aus es mit Brussels Airlines
weiter via Douala nach Yaoundé gehen sollte, gecancelled war. Das fing ja gut an.

Nach langem hin und her am Serviceschalter wurden wir schliesslich umgebucht auf einen Flug
der Royal Air Maroc via Casablanca am frühen Abend, was uns einen zwölfstündigen
Zwangsaufenthalt am Frankfurter Flughafen einbrachte. Ok, nun haben wir den
Enteisungsprozess von Flugzeugen wirklich zur Genüge gesehen.
Bei all der Warterei begegnete uns im Flughafen noch ein guter Bekannter, wenn auch nur auf
einem Werbeplakat. Wer das jetzt war? Nun, manche werden ihn bzw. die beiden kennen,
die Juke Joint Pimps aus Bonn. :-)

(Bilder zum Vergrößern bitte jeweils anklicken)

 

 

 

 

Da der Flug mit Royal Air Maroc leider auch erst verspätet startete, war wiederum unser Anschlussflug
in Casablanca gefährdet und wir waren entsprechend unentspannt während des Fluges, zumal es auch noch ziemlich eng war.
Aber oh Wunder: Wie sich am Flughafen von Casablanca herausstellte, hatte die nahezu voll besetzte Maschine
nach Kamerun tatsächlich eine gute Stunde auf dem Rollfeld gewartet, so dass wir zusammen mit einigen
anderen Mitreisenden den Anschlussflug im Laufschritt doch noch erreichen konnten.
Leider hatte das Gepäck weniger Glück und so standen wir um vier Uhr morgens ohne Gepäck im Flughafen von Yaoundé.

Zum Glück waren wir nicht allein mit diesem Problem und hatten unglaublich nette Unterstützung und Hilfe eines
deutsch-kamerunischen Paares – nochmals vielen lieben Dank an dieser Stelle für alles! – um die Formalitäten
für verloren gegangenes Gepäck zu bewältigen (was ziemlich chaotisch war), ein Hotel für die erste Nacht zu finden,
Geld zu tauschen und um am nächsten Morgen früh wieder gemeinsam zum Flughafen zu fahren, um dort zum Glück
das Gepäck einsammeln zu können. Glück im Unglück sozusagen!

Unsere Reiseplanung war dadurch aber leider etwas zurückgeworfen und
wir waren im Endeffekt zwei Tage länger in Yaoundé als angedacht.


***

 

Yaoundé

Kameruns Hauptstadt Yaoundé ist mit seinen heute etwa 1,5 Millionen Einwohnern nach Douala die zweitgrößte Stadt des Landes.

Gegründet wurde Yaoundé im Jahr 1889 im Auftrag der deutschen Kolonialverwaltung. Im Zuge des ersten Weltkriegs wurde die Stadt

von Belgien erobert und 1922 zur Hauptstadt Französisch-Kameruns ernannt.

Wie so viele andere afrikanische Großstädte ist auch Yaoundé vor allem laut, chaotisch und wimmelnd vor hupendem Straßenverkehr,

bunten Märkten und Menschenmassen, echte Sehenswürdigkeiten gibt es nicht. Dies ist auch ein Grund, warum wir afrikanische

Großstädte im allgemeinen nicht besonders mögen. Man kann sich einfach nur treiben lassen, hier und da bei einem kühlen Getränk

oder einer Mahlzeit Rast einlegen und durchatmen, um  anschließend wieder einzutauchen in den nicht enden wollenden Strom

von Passanten, Händlern und Autos. Dabei geht es in Yaoundé stets bergauf und bergab, da die Stadt auf mehreren Hügeln erbaut wurde

und in der Ferne auch von mit tropischem Regenwald bewachsenen Hügeln umgeben ist. Das ist zwar zu Fuß etwas anstrengend bei der Hitze,

dennoch hat Yaoundé im Vergleich zur Küstenmetropole Douala ein angenehmes Klima, da es auf einer Höhe von  etwa 730 m üNN liegt

und die Abende angenehm warm  anstatt schwül-heiss sind.

Den Straßenverkehr dominieren zahllose kleine, gelbe Sammeltaxis in sämtlichen Verfallsstadien, hauptsächlich der Marke Toyota,

die sich überall hindurchdrängeln, überall anhalten, um Fahrgäste ein- und aussteigen zu lassen, und dabei stets munter vor sich hinhupen.

Man muss hier schon gut aufpassen, wenn man als Fußgänger eine der Hauptverkehrsstraßen überqueren möchte. 

An unzähligen kleinen Straßenständen bekommt man von Getränken über Eis, Früchte, Erdnüsse, Süßigkeiten und Zigaretten

alles Erdenkliche zum Verzehr oder alltäglichen Gebrauch dargeboten – und noch mehr von alldem im quirligen Markt- und

Einkaufsviertel der Avenue Président Ahidjo und der Avenue J.F. Kennedy. Hier und da gibt es u.a. auch richtig große Bäckereien

mit einer großen Auswahl an leckeren Baguettes, Croissants, Kuchen, Torten, Sandwiches und sonstigem Gebäck sowie Supermärkte

mit gehobenerem Angebot wie z.B. französischem Wein, Champagner, echtem Käse (ansonsten eher eine Rarität in Afrika) etc.

In der näheren Umgebung unseres Hotels fanden wir dann auch zwei nette Restaurants: Das „Le Mirador“ am großen Verkehrskreisel

Nlongkak mit schöner Aussenterrasse sowie das nicht weit davon entfernte „Mont Blanc“. In Letzterem wagte ich mich an ein einheimisches,

spinatähnliches Gericht namens Ndolé. Leider aber schmeckte dieser Spinat vor allem sehr bitter.

 

                                                        

Fotografiert haben wir Yaoundé so gut wie nicht. Zum einen tatsächlich mangels echter „Sehenswürdigkeiten“,

vor allem aber gerade auch wegen des großen Gewusels auf den Strassen. Vielleicht waren wir hier etwas übervorsichtig,

aber wir wollten die Kamera nicht gleich schon am Anfang der Reise loswerden, und die Chancen dafür stehen in solch einer

Großstadt nicht schlecht. Damit wollen wir natürlich nicht sagen, es gäbe in Yaoundé keine interessanten Motive – ganz im Gegenteil,

die bietet das pulsierende Leben dort zuhauf. Aber wie gesagt, unter dem Sicherheitsaspekt und unserer Abneigung,

Menschen einfach so ins Gesicht zu blitzen, haben wir darauf verzichtet.

Trotz all dem bunten Treiben auf den Straßen genügt ein Tag in Yaoundé völlig, um sich einen groben Eindruck von der Stadt

zu verschaffen. Durch die unfreiwillige Verzögerung unserer Weiterreise in den Norden hatten wir derer drei und haben

dadurch auch noch den etwas ruhigeren und gehobeneren Stadtteil Bastos im Norden kennenlernen können, in welchem

auch die meisten Botschaften angesiedelt sind. Hier geht es etwas ruhiger und beschaulicher zu und man kann erahnen,

dass es sich in Yaoundé gut leben lassen kann.

Aufgrund unseres längeren Aufenthalts änderten wir dann auch unsere Reisepläne in den Norden, den wir ursprünglich

per Zug und Bussen hatten erreichen wollen, was ca. zwei volle Reisetage bedeutet hätte. Da wir aber vorerst vom vielen Warten

und Bummeln genug hatten, entschieden wir uns für die schnellere und teurere Variante eines Inlandfluges nach Maroua mit Camair-Co.

Etwas erstaunt waren wir, als wir beim Ticketkauf erfuhren, dass diese nur bar bezahlt werden können.

Also mussten wir erst noch rasch einen Bankautomaten finden, um eine entsprechend hohe Summe an CFA-Währung zu ziehen.

Praktischerweise gibt es direkt schräg gegenüber des Camair-Büros eine SCB-Bank, wo dies funktionierte (der Geldtausch geht bei weitem

nicht bei allen Banken, ATMs sind rar gesät und nur Visa-Karten scheinen zu funktionieren), und so kehrten wir mit einem ansehnlichen

Geldstapel zum Büro von Camair zurück, um die Flugtickets zu bezahlen (man bedenke: der höchste Schein in CFA-Währung beträgt

umgerechnet 15,- €!). Alles in allem waren wir dann auch ganz  froh, endlich die große, laute Stadt verlassen zu können.

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Unterkunft Yaoundé:

Außerhalb, in Flughafennähe: Le Luxtral Hôtel

Im Zentrum: Tou N’gou Hôtel

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Maroua

Das ca. 810 km  von Yaoundé entfernte Maroua ist die Hauptstadt der Provinz „Extrème Nord “ im hohen Norden Kameruns,

welche im Norden und Osten an den Tschad, im Westen an Nigeria grenzt. Die ca. 250.000 Einwohner zählende Stadt

an der Grenze zum Sahel kann in einer Kombination von Eisenbahn und Bussen erreicht werden (Bahnfahrt von Yaoundé nach Ngaoundéré

mind. ca. 13 Stunden, weiter auf ca. 200 km mit öffentlichen Bussen bzw. Buschtaxis via Garoua) oder aber per Inlandsflug mit Camair-Co

von Douala oder Yaoundé aus (Flugzeit 1:25 h).

Schon das äußere Erscheinungsbild einiger in unserem Flieger mitreisender Männer in ihren prächtigen Roben und bestickten Mützen

vermittelte uns den Eindruck, nun in eine völlig andere und überwiegend muslimische Welt einzutauchen.

Dies wurde bei der Landung in Maroua noch dadurch bekräftigt, dass auf dem Rollfeld zwei Reihen Männer Spalier standen,

die ähnlich prächtig gewandet waren. Einer oder mehrere unserer edel aussehenden Mitreisenden muss wohl von sehr hohem Rang

gewesen sein, um von solch einem Begrüßungskomitee empfangen zu werden. Dazu wurde noch arabisch klingende Musik gespielt - wow,

das war wirklich … ohne Worte … einfach sehr schön. Gerne hätte ich hiervon ein Foto gezeigt, aber laut unseres Reiseführers

ist in Kamerun das Fotografieren auf Flughäfen angeblich verboten und wer weiss - bei solchen Anlässen womöglich erst recht.

Manche Dinge sind eben einfach nur zum selbst erleben und erzählen da.

Nach dem lauten und umtriebigen Yaoundé ist  Maroua die reine Wohltat: Weit und breit keine laut hupenden

gelben Taxis mehr, stattdessen vergleichsweise leise vor sich hintuckernde Motorradtaxis, die hier das Straßengeschehen dominieren.

Die Hauptstraßen der Stadt sind breit angelegt und zu beiden Seiten von schattenspendenden Niembäumen

(Neem  tree, Azadirachta indica) flankiert, was sehr angenehm ist bei der vorherrschenden trockenen Hitze. Die Seitenstraßen hingegen,

in welchen sich vornehmlich Wohnviertel befinden, sind schmal und bestehen lediglich aus Sand. Die Stadt  erstreckt sich zu beiden Ufern

des jetzt in der Trockenzeit völlig  wasserlosen Flusses Mayo Kaliao und ist insgesamt sehr weitflächig angelegt – man könnte fast

meinen, ein Motorradtaxifahrer hätte sich das ausgedacht, um sich stets möglichst viel hin- und herfahrende Kundschaft zu sichern. ;-)

Für die wenigen Touristen dient Maroua als Ausgangsbasis für die weitere Erkundung des hohen Nordens bis zum Ufer

des Tschadsees, eine Safari im ca. 125 km nordöstlich gelegenen Waza Nationalpark oder einen Besuch des Dorfes Rhumsiki

in den Mandarabergen. Das Hôtel Le Sahel entpuppte sich als sehr gute Wahl. Die Anlage ist schön gestaltet und beinhaltet eine Bar,

ein Restaurant sowie einen Pool. Leider war Letzterer in Bezug auf seine Wasserqualität eher unbrauchbar.

 
   

 

 

 

Rhumsiki / Extrême Nord

 

Rhumsiki - Trekkingtour

 

Rhumsiki - Ausflug nach Amsa

 

 

 

 

Buéa - Mount Cameroon

 

 

Kribi - Meer & Strand

 

 

 

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